Der Schweizer Uhrenhersteller Zenith hat einen neuen Chef. Am 1. Mai tritt der ehemalige Vacheron Constantin-Mann Julien Tornare seinen Dienst an und übernimmt die Agenden vom interimistischen Chef Jean-Claude Biver.

Die klassische Uhrenmarke der LVMH-Gruppe (TAG Heuer, Bulgari, Hublot & Zenith) war dieses Jahr bereits öfter in den Schlagzeilen. Zuerst, als bekannt wurde, dass CEO Aldo Magada die Führung abgeben musste und dann in Basel, als LVMH-Uhren-Chef Jean-Claude Biver bei der Pressekonferenz verlautbarte, sich dieses Jahr ganz besonders um Zenith kümmern zu wollen. Brancheninsider vermuteten bereits im März dass im Mai ein neuer CEO aus dem Hause Vacheron Constantin das Ruder übernehmen werde.

Diese Woche wurde es nun bestätigt: „Ich bin erleichtert, auf die Unterstützung und die Kompetenz von Julien Tornare zählen zu können“, bestätigte Jean-Claude Biver am Dienstag der Nachrichtenagentur sda.

Mit 1. Mai übernimmt der Genfer Julien Tornare, der heute die Geschäfte von Vacheron Constantin in Asien verantwortet, die Führung in Le Locle. Tornare, der an der Universität Genf Wirtschaft studierte und seit 2000 bei Vacheron Constantin tätig war, zuletzt als Geschäftsführer die Asien-Pazifik-Region, ist Jean-Claude Biver direkt unterstellt. „Juliens große internationale und kommerzielle Erfahrung mit Uhren sind von großer Bedeutung für die Marke Zenith, die nach der Baselworld und dem Launch der Defy El Primero 21 auf die Erfolgsspur zurückgekehrt ist', kommentiert Jean-Claude Biver seine Entscheidung.

Schwere Zeiten

Zenith war in der Vergangenheit besonders von der Uhrenflaute betroffen. Im Gegensatz zu TAG Heuer und Hublot litt die Marke stark unter der Abhängigkeit vom chinesischen Markt, der rund 50 Prozent der Zenith-Umsätze ausmacht. Dadurch brachen 2016 die Einnahmen in China um 20 bis 30 Prozent ein. Hier steht Julien Tornare vor großen Herausforderungen.

Die sinkenden Umsätze waren auch der Grund, warum Biver den bisherigen CEO Aldo Magada zu Jahresbeginn in die Wüste geschickt und die Leitung von Zenith ad interim übernommen hatte. Magada war seit Juli 2014 Chef bei Zenith. Magadas erfolgreicher Vorgänger Jean-Frédéric Dufour hatte einen besseren Abgang bei Zenith – er wechselte an die Spitze von Rolex.