Platin ist bei Trauringen gefragt

Bei Trauringe aus Platin – hier von Meister – kommen Brillanten besonders zur Geltung.

Platin ist nach wie vor billiger als Weißgold. Dennoch ist das seltene Edelmetall nicht bei allen Schmuckstücken gefragt.



Platin ist billiger als Weißgold. Deutlich billiger. Eine Unze des seltensten Edelmetalls kostet aktuell rund 930 Euro. Bei 18 Karat Weißgold kommt man aktuell auf 1.225 Euro je Unze. Dieser Preisunterschied macht das Edelmetall für Schmuck interessant. Denn so manches Schmuckstück aus Platin ist günstiger als in Weißgold.

Allerdings gilt dies in erster Linie für Trauringe. Da hat der Platin-Ring den Weißgold-Ring verdrängt, merken rund 45 Prozent der Juweliere an. Will ein Paar silberfarbene Trauringe, so entscheiden sie sich oft für jene aus Platin. Auch bei Vorsteckringen wählen viele Kunden die Variante aus Platin. „Anders sieht es bei Verlobungsringen und Solitaireringen aus”, sagt Heidrun Bollinger von Juwelier Egretzberger in Regensburg. Denn bei diesen Ringen spielt der Materialpreis weniger eine Rolle. Vor allem bei aufwändig gefertigten Ringen wird der Preis  durch die Arbeitszeit bestimmt.

Ausnahme: Hochpreisige Verlobungsringe

Wobei es auch hier Ausnahmen gibt: Bei den höherpreisigen Verlobungsringen wiederum dreht sich das Blatt: In der Preisklasse von 4.000 bis 5.000 Euro spielt doch wieder der Preisunterschied des Materials eine Rolle. Da greifen die Kunden lieber zu Platin. Daneben gibt es aber die Platin-affine Kundschaft, die generell Schmuckstücke aus diesem Edelmetall schätzt. „Da geht es nicht um den Preis, sondern rein um das Edelmetall”, sagt Bollinger. Einer der Vorteile des Edelmetalls ist, dass Brillanten in dem weißen Schimmer von Platin besonders gut zur Geltung kommen. Darüber hinaus besitzt dieses Edelmetall einige günstige Eigenschaften: So ist es korrosionsbeständig, kratzfest, unempfindlich, sehr widerstandsfähig und farbbeständig. Platin behält lange den Glanz bei und eignet sich besonders gut für Allergiker mit empfindlicher Haut.

Viele Kunden orientieren sich jedoch am aktuellen Trend. „Und der ändert sich alle paar Jahre”, gibt Bollinger zu bedenken. Geht es um Ringe, kommt jedoch noch ein weiterer Aspekt zum Tragen: Bei Ringen sollte man darauf achten, dass die Weite geändert werden kann. Bei einigen Materialien ist dies jedoch nicht möglich. Da kann bestenfalls etwas Material abtragen. Der Ring wird dünner – und er kann maximal um eine halbe Nummer vergrößert werden. „Wenn Kunden solche Ringe in Betracht ziehen, gebe ich das im Verkaufsgespräch zu bedenken”, sagt Bollinger.

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