Schweizer Uhrenexporte wieder im Aufwind

Von den Stückzahlen her ist die Schweizer Uhrenindustrie noch lange nicht auf Vor-Corona-Niveau. Dafür stimmt jedoch das Geld. Gefragt waren bisher Gold- und Metall-Uhren – mit Ausnahme von Bimetall-Uhren aus Gold und Stahl.



Die Exportzahlen der Schweizer Uhrenindustrie für September lassen etwas Hoffnung aufkommen. Nach dem desaströsen Jahr 2020 können die Uhren-Hersteller wieder etwas Terrain wettmachen. In den ersten neun Monaten exportierte die Schweizer Uhrenindustrie rund 1,5 Millionen Uhren – und damit noch immer 16,5 Prozent weniger als 2019, also vor der Pandemie. Dafür sind anscheinend hochwertigere Uhren gefragt. Denn die Erlöse liegen mit 1,7883 Milliarden Franken, rund 1,664 Milliarden Euro bereits um 3,8 Prozent über dem Vergleichswert von 2020. Die Exportzahlen für Edelmetall-Uhren lagen mit 33.600 Stück um 5,1 Prozent unter der von 2019. Dafür stieg der Erlös um 8,8 Prozent. Von den Edelstahl-Uhren wurden mit 931.700 Stück um 15 Prozent weniger exportiert, beim Erlös verzeichnete die Industrie jedoch ein Plus von 7,8 Prozent. Bei Uhren aus anderen Metallen gab es mit 160.900 Stück sogar ein Plus von 0,2 Prozent. Für diese Uhren konnten die Uhrenhersteller sogar um 18,8 Prozent mehr erlösen.

Bimetall-Uhren aus Gold und Stahl standen hingegen nicht in der Gunst der Kunden: Hier verzeichneten die Uhrenhersteller einen Rückgang um 22,2 Prozent auf auf 160.900 Stück. Dieses Minus konnte auch durch einen höheren Durchschnittspreis nicht kompensiert werden: Der damit erzielte Umsatz lag um 16,1 Prozent unter dem Wert aus 2019. Aber auch die Uhren aus anderen Materialien wie Keramik, Carbon) waren anscheinend nicht sonderlich gefragt: In dieser Kategorie verzeichnete die Uhrenindustrie bei den exportierten Uhren ein Minus von 27,6 Prozent. Allerdings konnte hier das Minus durch deutlich höhere Preise ausgeglichen werden. Denn bei den Erlösen gibt es ein Plus von 4,3 Prozent.

Qualität ist gefragt

Punkten konnte die Schweizer Uhrenindustrie jedenfalls nicht mit Billigprodukten: In der Preisklasse bis 200 Franken, knapp 190 Euro, gingen die Stückzahlen um 22 Prozent zurück. Dafür fielen die Erlöse  nur um sechs Prozent. Zuwächse gab es erst in der Preisklasse ab 500 Franken, knapp 470 Euro. Da verzeichnete die Uhrenindustrie sowohl bei den Stückzahlen als auch bei den Durchschnittspreisen signifikante Zuwächse.

Von dne Märkten her ist die USA mit 276 Millionen Franken der wichtigste Markt. Das entspricht einer Steigerung 28,5 Prozent. China hat kräftig aufgeholt und importierte dieses Jahr bereits Uhren im Wert von 235,6 Millionen Franken, um 45,6 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten 2019. Dafür brachen die Exporte nach Hong Kong um rund ein Fünftel auf 156,6 Millionen Franken ein.

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