Hier einige der geraubten Juwelen. Welches Schmuckstück die Polizei Maastricht jetzt sicherstellen konnte, wurde nicht bekannt gegeben. © Twitter / Arthur Brand; Symbolic & Chase
Erste Fahnungserfolge: Fast pünktlich zum Start der TEFAF Maastricht (11. bis 19. März), gibt es Neuigkeiten zum bewaffneten Diamantendiebstahl, der letztes Jahr auf der Messe für Kunst, Antiquitäten und Design verübt worden ist. Eine Gang aus dem Balkan wird verdächtigt, die Tat ausgeführt zu haben, außerdem wurde ein kleiner Teil der Beute sichergestellt.
Es war ein tumultartige Szene, als vier schwer bewaffnete Männer, Vitrinen der britischen Juwelenfirma Symbolic & Chase während der TEFAF (The European Fine Art Fair) in Maastricht aufbrachen und Schmuck im geschätzten Wert von mehr als 25 Millionen Euro raubten. Anschließend fuhren sie mit Elektrorollern davon. Bei der Suche nach den (mindestens) fünf flüchtigen Tatverdächtigen wurde eng mit der belgischen und der deutschen Polizei zusammengearbeitet. (MEHR DAZU: Spektakulärer Überfall während Kunstmesse)
Jetzt gibt es neue Untersuchungsergebnisse: Die bisherigen Ermittlungsergebnisse deuten auf Verdächtige hin, die aus dem Balkan stammen, so die Polizei in Mastricht. Kunstdetektiv Arthur Brand, der oft mit der Polizei bei der Ermittlung von Kunstkriminalität zusammenarbeitet, verdächtigt die Pink Panthers. Die berüchtigte Bande ist seit 2001 für mehrere Diamanten- und Schmuckdiebstähle auf der ganzen Welt verantwortlich, darunter in Dubai, Tokio und Griechenland. „Sie haben diesen Raub bei TEFAF am helllichten Tag begangen, also muss man sich überlegen, wer würde so etwas wagen“, sagt Brand gegenüber ARTnews. „Nun, die Pink Panthers sind bekannt für ihre waghalsigen Überfälle.“
Diamanten passen in Taschen, Gemälde nicht
Die Ermittlungen genießen nach wie vor eine große internationale Aufmerksamkeit, betont der Ermittlungsleiter der Polizei Mastricht, die jetzt ein Schmuckstück sicherstellen konnte: „Sowohl von den Medien als auch vor allem von der internationalen Kunstwelt. Vor allem im Hinblick auf die nächste Ausgabe dieser großen Kunstmesse, die diesen Monat wieder stattfindet.”
Um welches Schmuckstück aus dem Raub es sich handelt, gibt die Polizei aus ermittlungstechnischen Gründen nicht bekannt. Aber: „Es handelt sich nicht um den bekannten großen gelben Diamanten”, so der Ermittlungsleiter: „Die Entdeckung dieses Schmuckstücks erlaubt es dem Ermittlungsteam, einen weiteren großen Schritt in den Ermittlungen zu machen.” Wo und von wem dieser Teil der Beute gefunden wurde, gab die Polizei nicht bekannt.
Kunstdetektiv Brand vermutete, dass der Diamant auf der Flucht verloren oder von einem Juwelier abgegeben worden sein könnte, dem das Stück oder ein einzelner Stein angeboten wurde. Die Möglichkeit, die Steine separat zu verkaufen, habe die Pink Panthers zum Juwelendiebstahl verleitet:„Ein paar Diamanten zu verkaufen ist einfacher, als einen Van Gogh zu verkaufen“, sagte Brand. „Sie haben ein ganzes Netzwerk von Leuten, die diese Diamanten bearbeiten können. Diese sind dann nicht wieder erkennbar.”
Die Polizei Maastricht gibt sich dennoch optimistisch und verweist darauf, dass die Ermittlungen auch aufgrund der Internationalität des Recherchen und der nötigen Rechthilfeersuchen dauern. Unter der Leitung von Europol arbeiten die Ermittler mit mehreren europäischen Ländern zusammen, in denen ähnliche Raubüberfälle stattgefunden haben. Außerdem gibt es Kontakte zwischen dem Ermittlungsteam und den Behörden der betreffenden Balkanländer.
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