Der Geschäftsbetrieb der Luxuskaufhäuser KaDeWe (Berlin), Oberpollinger (München) und Alsterhaus (Hamburg) wird an die thailändische Central Group verkauft. © Shutterstock.com
Was kommt nach Benko? Nach dem Verkauf der Immobilie des Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe an die Central Group durch Signa geht nun auch der Geschäftsbetrieb an die thailändische Unternehmensgruppe. Ein entsprechender Vertrag mit der KaDeWe-Gruppe, der auch den Betrieb der Kaufhäuser Oberpollinger (München) und Alsterhaus (Hamburg) umfasst, wurde unterzeichnet. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Der Vertrag steht den Informationen zufolge noch unter dem Vorbehalt unter anderem kartellrechtlicher Fragen. Zudem stünden nun Gespräche von Central mit den Vermietern der Häuser in München (Oberpollinger) und Hamburg (Alsterhaus) über die Mietkonditionen an. Das Gebäude des KaDeWe in Berlin hatte Central im April nach Senatsangaben für eine Milliarde Euro selbst übernommen. Josef Schultheis, Chief Restructuring Officer der KaDeWe Group, betonte die Bedeutung dieses Schrittes im Restrukturierungsprozess. „Mit der Unterschrift unter dieses Verhandlungsergebnis haben wir im Gesamt-Restrukturierungsprozess einen weiteren bedeutenden Schritt vollzogen,” so Schultheis. (Quelle: leadersnet.de)
Schon vor der Komplettübernahme des operativen Geschäftsbetriebs hielt Central 50,1 Prozent der KaDeWe Group. 49,9 Prozent gehörten zum zusammengebrochenen Signa-Firmengeflecht des Tiroler Investors René Benko. Im Jänner meldete die Gruppe Insolvenz in Eigenverwaltung an. Der Geschäftsbetrieb in den Kaufhäusern läuft aber weiter.
Die Chirathivats – diese Familie übernimmt Benkos KaDeWe
Die Central Group ist ein Mischkonzern im Besitz der Familie Chirathivat, die zu den reichsten Familien Thailands zählt. Forbes schätzte ihr Vermögen 2023 auf 12,4 Mrd. Dollar (11,4 Mrd. Euro). Die Gruppe mit Sitz in Bangkok betreibt Supermärkte, Kaufhausketten, Hotels und Restaurants. Neben ihren Anteilen an Warenhäusern in Deutschland ist die Central Group im Ausland unter anderem an La Rinascente in Italien, Selfridges in Großbritannien und Globus in der Schweiz beteiligt.
Managementfehler und Millionenverluste
Das KaDeWe, auch bekannt als das „Kaufhaus des Westens”, wurde im Jahr 1907 eröffnet und ist ein Symbol für Konsum und Kaufkraft. Es zieht täglich Tausende Touristen an und verfügt über eine Einkaufsfläche von 60.000 Quadratmetern, was es zu einem der größten Kaufhäuser Europas macht. Laut veröffentlichten Bilanzen verzeichnete die KaDeWe Group in den letzten Jahren jährlich zweistellige Millionenverluste. Als Ursachen wurden hohe Kosten, Managementfehler und überhöhte Mieten genannt, die an die Muttergesellschaft Signa gezahlt werden mussten.