Tudor – die unterschätzte Größe

Mit David Beckham konnte Tudor einen internationalen Topstar gewinnen. Das sorgt für Aufmerksamkeit und Begehrlichkeit bei einer großen Zielgruppe – und auch bei den finanzkräftigen Millennials und der Generation X.

Mit David Beckham konnte Tudor einen internationalen Topstar gewinnen. Das sorgt für Aufmerksamkeit und Begehrlichkeit bei einer großen Zielgruppe – und auch bei den finanzkräftigen Millennials und der Generation X.

Die Marke unter dem Dach von Rolex hat es mit dem richtigen Marketing-Mix, bekannten Testimonials  und einer starken Produktpolitik geschafft, ihre Zielgruppe zu erweitern, Begehrlichkeiten zu wecken und damit kontinuierlich ihre Absatzzahlen zu erhöhen. Wie konnte Tudor in relativ kurzer Zeit sein Image so stark wandeln und so erfolgreich sein?



Noch vor gar nicht allzu langer Zeit war Tudor die etwas langweilige Marke aus dem Hause Rolex, die zwar mit hervorragender Qualität punkten konnte, allerdings bei Design und Marketing keine bleibenden Eindrücke hinterließ. Das hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Denn man hatte Mut zum Risiko – ganz getreu dem Motto #BornToDare.

Kluge Produktpolitik

Auch wenn man bei Tudor auf ein reiches Erbe bei den Designs zurückblicken kann, so ist die heutige Interpretation der Kollektionen durchaus zeitgemäß. Man denke nur an die neuen Black Bay-Modelle ob in Silber, Gold, Keramik oder Bronze, mit denen Tudor gerade gehörig für Aufmerksamkeit sorgt. Und das ohne seine Wurzeln zu vergessen. Denn die Philosophie der von Éric Pirson geführten Rolex-Schwesternmarke Tudor orientiert sich bis heute an Hans Wilsdorfs Ziel, mit der Qualität und Zuverlässigkeit einer Rolex aufzuwarten, jedoch zu einem erschwinglicheren Preis.

Letzter Coup ist die neue Black Bay Fifty Eight Bronze. Auch wenn Tudor in seinen Kollektionen bereits seit einigen Jahren Bronze einsetzt, bietet man hier erstmals ein Armband an, das komplett in Bronze gehalten ist. Dabei setzt die Marke auf einen prägnanten, vollständig in Bronze gehaltenen Look, eine ästhetische Hommage an die Bronze alter Schiffe und anderer Tiefseetauchausrüstungen. Eine neue Farbpalette auf der Grundlage eines üppigen „Bronzebraun“ ziert Zifferblatt und Lünette einer Taucheruhr, deren maritime Wurzeln in jedem Detail präsent sind. Der Preis liegt inkl. Wechselband bei 4.250 Euro. Alles gut? Leider handelt es sich bei diesem Modell um eine reine Boutique Edition.

Links: Tudor CEO Éric Pirson bleibt dem Erbe treu und kann zugleich erfolgreich neue Zielgruppen begeistern. // Rechts: udor stattet bei dieser Boutique Edition sein berühmtes Modell Black Bay Fifty-Eight erstmalig mit einem Armband in Bronze aus.
Links: Tudor CEO Éric Pirson bleibt dem Erbe treu und kann zugleich erfolgreich neue Zielgruppen begeistern. // Rechts: udor stattet bei dieser Boutique Edition sein berühmtes Modell Black Bay Fifty-Eight erstmalig mit einem Armband in Bronze aus.

Neue Monobrand-Politik

Im Frühjahr 2021 hat Tudor Deutschland gemeinsam mit Juwelier Gadebusch am Wallrafplatz im Herzen von Köln die deutschlandweit erste Tudor Monobrand Boutique eröffnet. Um den Wiedererkennungswert weiter zu stärken, hat das Architektur- und Design-Team von Tudor seine Verkaufs-
stellen neu konzipiert. Die farbliche Gestaltung orientiert sich an den drei markanten Farben der Marke, Schwarz, Rot und Weiß. „Wir freuen uns sehr darauf, in Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Partner Juwelier Gadebusch, unsere erste Monobrand Boutique in Köln zu eröffnen und somit den nächsten konsequenten Schritt für die Marke zu tätigen”, sagte Rémi Corpataux, Geschäftsführer von Tudor Deutschland anlässlich des Openings.

Monika Kosmaczewski, Brandmanagerin Tudor Deutschland und Oliver Meyer, Geschäftsführer Juwelier Gadebusch, bei der Eröffnung von Deutschlands erster Tudor Boutique dieses Frühjahr.
Monika Kosmaczewski, Brandmanagerin Tudor Deutschland und Oliver Meyer, Geschäftsführer Juwelier Gadebusch, bei der Eröffnung von Deutschlands erster Tudor Boutique dieses Frühjahr.
Tudor Boutique
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Coole Testimonial-Politik

Die steigenden Absatzzahlen sind auch dem neuen Markenauftritt zu verdanken, der Tudor mit zwei überaus markanten und präsenten Testimonials viel Aufmerksamkeit – und damit auch neue Zielgruppen beschert hat. Gekonnt nutzt Tudor die beiden Stars auch für Image-Videos, die in den Social Media-Kanälen für hohe Clickraten sorgen. So schaffte das Video „When Lady Gaga meets David Beckham“ allein auf Youtube mehr als 1 Million Aufrufe. Und wenn Fachhändler dann auch bei ihren Online-Auftritten und im Schaufenster mit Stars wie David Beckham oder Lady Gaga werben können, ist ihnen das Interesse von Stammkunden und Laufkundschaft gleichermaßen gewiss. Wachsenden Umsätzen steht dann nichts mehr im Wege – wenn denn alle Modelle auch lieferbar sind.

#Borntodare: Tudor

Die Philosophie der von Éric Pirson geführten Rolex-Schwesternmarke Tudor, die von dem legendären Rolex-Gründer Hans Wilsdorf erdacht wurde, zielt darauf ab,  als Einstiegspreismarke ins Rolex-Universum  gleichermaßen hochwertige wie robuste Armbanduhren relativ preisgünstig anzubieten.

Wilsdorf übernahm die Rechte am Namen, welcher sich mit einem alten englischen Adelsgeschlecht verknüpft, im Jahr 1926 von dem Genfer Schmuckhändler Isaac Blumenthal. 1936 wurde das erste Tudor-Logo mit stilisierter Rose präsentiert, später kam das heutige Wappenschild dazu. 1946 wurde Montres Tudor S.A. gegründet. Dazu soll Wilsdorf gesagt haben: „Seit einigen Jahren habe ich die Idee mit mir herumgetragen, eine Uhr herzustellen, die unsere Agenten für einen günstigeren Preis als die Rolex verkaufen können und trotzdem jene Zuverlässigkeitsstandards erfüllen, welche Rolex berühmt gemacht haben. Ich habe beschlossen, eine eigenständige Firma mit dem Ziel zu gründen, diese neue Uhr herzustellen und zu vermarkten. Und ich habe ihr den Namen Tudor Watch Company gegeben.“ Kein Wunder, dass die „Tudor Oyster Prince“ Kollektion des Jahres 1952 mit wasserdichtem Oyster Gehäuse und dem originalen Rotor Selbstaufzug große Ähnlichkeit mit Rolex-Modellen hatte. Auch vergaß man nie, die Nähe zu Rolex zu kommunizieren.

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