Umweltbewusstes Einkaufen: Kinder entscheiden

Kinder sind in Sachen Umwelt die wichtigsten Entscheider beim Einkaufen.

Umweltthemen werden immer wichtiger – trotz Corona. Eine Schlüsselfunktion haben heute bereits die Kinder, die das Einkaufsverhalten der Haushalte am stärksten beeinflussen.


Aktuelle Ergebnisse der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) zeigen, dass Verbraucher aufgrund der Sorge um die Umwelt zunehmend ihr Verhalten ändern. 42 Prozent der Haushalten in Europa geben an, dass Umweltthemen in ihrem persönlichen Umfeld eine wichtige Rolle spielen. Kinder sind für das Einkaufsverhalten der Haushalte der stärkste Beeinflusser.

Im Jahr 2019, als diese Studie startete, war die Umwelt ein besonderes Anliegen der Jugend. Auf der ganzen Welt beteiligten sich Jugendliche an den „Fridays for Future“-Demonstrationen. 2020, als sich die Verbraucher im Lockdown befanden und der Gefahr einer globalen Pandemie ausgesetzt waren, schien es, als ob das Thema „Umwelt“ von der Tagesordnung verschwindet. Die GfK-Ergebnisse zeigen jedoch, dass dies in vielen Haushalten nicht der Fall ist, und das Thema Umwelt noch immer ein wichtiges Anliegen ist. Dabei haben die jüngeren Familienmitglieder den größten Einfluss auf die Einkaufstrends in der Familie. In den 10 untersuchten Ländern werden die Haushaltsverantwortlichen in ihrem Verhalten in erster Linie von ihren Kindern beeinflusst (45 Prozent), gefolgt von ihren Liebsten: von Freunden (42 Prozent), Ehepartnern (37 Prozent) und Eltern (19 Prozent). Trotz ihres jungen Alters sind Kinder überzeugender als Politiker (14 Prozent), Medien-Influencer (13 Prozent) oder Prominente (9 Prozent).

Die GfK-Daten für das Jahr 2020 zeigen, dass Käufer zunehmend der Ansicht sind, dass ihr Kaufverhalten einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben kann. Herstellern wird mit 40 Prozent nach wie vor der größte Einfluss auf die Kontrolle und Begrenzung von Umweltschäden zugeschrieben, gefolgt von Regierungen mit 35 Prozent. Mit nur 5 Prozent werden die Einzelhändler als am wenigsten verantwortlich betrachtet. Drei von zehn Haushalten achten darauf, dass die von ihnen gekauften Artikel nicht in Plastik verpackt sind. In Zeiten von COVID-19, wo Hygienestandards Leben retten können, ist es umso bemerkenswerter, dass so viele Verbraucher Verpackungsabfälle vermeiden möchten – dies spiegelt sich in ihrem Einkaufsverhalten wider. Jan-Fredrik Stahlbock, GfK-Experte für Consumer Insights, rät dem Einzelhandel: „Die wachsende Zielgruppe der Umweltbewussten müssen entsprechende Lösungen angeboten werden. Dies nicht zu tun, wäre mittel- und langfristig fatal. Hier ist das Category Management für viele Sortimente gefragt.“

Teilen
Keine Kommentare

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar

Verwandte Themen

Ähnliche Themen