Vor 50 Jahren: Junghans entwickelt erste deutsche Quarz-Armbanduhr

Die erste Junghans Quarz-Armbanduhr Astro-Quartz aus dem Jahr 1971: Das Design spiegelt die Quarz-Kristallform wider.

Die erste Junghans Quarz-Armbanduhr Astro-Quartz aus dem Jahr 1971: Das Design spiegelt die Quarz-Kristallform wider.

Am 14.04.1971 präsentierte Junghans medienwirksam die Junghans Astro-Quartz, die erste in Deutschland hergestellte Quarz-Armbanduhr. Sogar die Politik zeigte Interesse.


Vor 50 Jahren trieb die Erschaffung der weltweit ersten Quarz-Armbanduhr Ingenieure aus mehreren Ländern zu Spitzenleistungen an. Der Wettlauf um die präzise Zeit war ein Prestigeprojekt, das vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium gefördert wurde. Einziger Wermutstropfen: Mit Seiko hatte ein japanisches Unternehmen bereits im Dezember 1969 seine erste Quarz-Armbanduhr präsentiert. Die Freude über die erste Junghans Quarz-Armbanduhr war dennoch ungebrochen.


Das Junghans Entwicklungsteam Ende der 1960er Jahre unter der Leitung von Dr.-Ing. Friedrich Assmus (rechts) mit Wolfgang Ganter (links) und Hans Flaig im Labor des Unternehmens. Dieses Team entwickelte die Junghans Quarzuhrensysteme.
Das Junghans Entwicklungsteam Ende der 1960er Jahre unter der Leitung von Dr.-Ing. Friedrich Assmus (rechts) mit Wolfgang Ganter (links) und Hans Flaig im Labor des Unternehmens. Dieses Team entwickelte die Junghans Quarzuhrensysteme.

Vier Jahre Entwicklungsarbeit

Die Arbeit an der Quarz-Uhr begann bereits 1967. Nach vier Jahren Forschung und Investition in die neue Technologie war es soweit: Junghans stellte bei einer Pressekonferenz die Astro-Quartz vor. Experten wie Käufer waren gleichermaßen von der Ganggenauigkeit fasziniert. Denn eine Abweichung von nur einer Zehntelsekunde am Tag war gegenüber der mechanischen Uhr, welche eine Gangabweichung von einer Minute in der Woche mitbrachte, ein Quantensprung. Das rechtfertigte auch den stolzen Preis von 800 Mark pro Stück, was gegenwärtig einem Wert von fast 1.500 Euro entspricht.

Die Präsentation der ersten Quarz-Armbanduhr am 14.04.1971. Auf dem Podium (von links): Dr.-Ing. Friedrich Assmus (Entwicklungsleiter), Kurt von Zeppelin (Technischer Geschäftsführer), Dr. Fritz Strudthoff (Vorsitzender der Geschäftsführung), Erich Hilser (Geschäftsführer Vertrieb).
Die Präsentation der ersten Quarz-Armbanduhr am 14.04.1971. Auf dem Podium (von links): Dr.-Ing. Friedrich Assmus (Entwicklungsleiter), Kurt von Zeppelin (Technischer Geschäftsführer), Dr. Fritz Strudthoff (Vorsitzender der Geschäftsführung), Erich Hilser (Geschäftsführer Vertrieb).

Beginn einer neuen Uhren-Epoche

Die Quarztechnologie verdrängte sukzessive die mechanische Uhr. Junghans stellte deren Produktion 1976 komplett ein. Geblieben von dem Wettlauf mit der Zeit vor 50 Jahren ist das ungebrochene Streben, die Zeit immer präziser anzuzeigen. Hier ging Junghans mehrfach als Erster durchs Ziel und setze Meilensteine bei der Funktechnologie. 1990 gelang Junghans mit der ersten Funk-Armbanduhr eine weitere große Leistung.

Heute bietet Junghans ein breites Portfolio an Uhren mit unterschiedlichen Antriebsarten: Quarz, Quarz-Solar, Multifrequenz Funk mit und ohne Solarzellen sowie mit einer Connected-Funktion per App zum Smartphone. Plus: Seit geraumer Zeit gibt es auch wieder eine große Bandbreite an Mechanik-Modellen.

Mit dem Werk W666 entwickelte Junghans vor 50 Jahren das erste Quarzwerk für eine Armbanduhr und orientierte sich dabei am Großquarzwerk W610.
Mit dem Werk W666 entwickelte Junghans vor 50 Jahren das erste Quarzwerk für eine Armbanduhr und orientierte sich dabei am Großquarzwerk W610.

Fotocredits: Junghans

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