Wenn Marken gehen: Rene Benkos Spiel, Satz, Sieg

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Nicht nur der Uhrenfachhandel kämpft gegen Online-Riesen.

David gegen Goliath. Es scheint ein unfairer Kampf zu sein: René Benko gegen einen kleinen Tennishändler. Was das mit dem Juwelier zu tun hat? Schauen wir uns den Fall Benkos Tennispoint gegen einen kleinen Einzelhändler genauer an. Denn Groß gegen Klein gibt es auch in der Welt der Uhren zur Genüge.



Fixierte Abnahmemengen, Platzierungs- und Dekorationsvorgaben, strenge Richtlinien. Das bereitet vielen Juwelieren derzeit Kopfzerbrechen. Denn gerade große Namen in der Uhrenwelt sind es, die ihren Partnern teils wenig Luft zum Atmen lassen. Entweder man arrangiert sich damit, weil der Umsatz dann doch stimmt, oder man geht. Was aber, wenn man „gegangen“ wird? Was, wenn man gar keine Chance bekommt, weil man „nur“ ein kleiner Einzelhändler ist?

Satzball

Ein Blick über den Tellerrand beziehungsweise den Center Court zeigt, dass dies keineswegs ein Einzelschicksal der Juweliere ist. Lassen Sie uns einen anderen Ball ins Spiel bringen. Einen Tennisball nämlich. Denn ein österreichischer Tennishändler wagt es, sich gegen den Primus, Tennis-Goliath, aufzulehnen. In diesem Spiel heißt er „Tennispoint“. Besagter „Tennispoint“ ist Europas größter Anbieter von Tennisartikeln und Teil der Signa Sports United, René Benkos Sports-E-Commerce-Plattform mit rund sieben Millionen aktiven Kunden und über 500 Millionen Besuchern pro Jahr. Ein echter Goliath also. Und der österreichische Tennishändler, David in diesem Fall, wollte nicht Teil dieser Community werden und hat in einem TV-Beitrag der Sendung „Eco“ erzählt, dass er ein Übernahme-Angebot von „Tennispoint“ abgelehnt hat. Die Konsequenz: „Kurz nachdem wir das Angebot abgelehnt haben, wurden wir von der Firma Wilson gekündigt. Das heißt, wir bekommen keine Produkte mehr von der Firma“, so Friedrich Steinhauser, Besitzer des Geschäfts und des Online-Shops: „Hier wird die Marktmacht der großen Firma ausgenützt und daher legen wir Beschwerde bei der österreichischen Wettbewerbsbehörde ein.“ Dem Vernehmen nach hat sich „Tennispoint“ auch Exklusiv-Verträge mit der Firma Dunlop gesichert. Und Friedrich Steinhauser? Der macht seither 30 Prozent weniger Umsatz. „Ganz normale Wettbewerbssituation“ heißt es dazu von Signa.

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Ist das ein fairer Wettbewerb, wenn ein milliardenschwerer und millionenfach besuchter Online-Riese gegen einen kleinen Einzelhändler „kämpft“?
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Das Spiel um die Gunst der Konsumenten ist in vielen Branchen ein Kampf.

Matchball

Aber ist das so? Ist das ein fairer Wettbewerb, wenn ein milliardenschwerer und millionenfach besuchter Online-Riese gegen einen kleinen Einzelhändler „kämpft“? Sind die Nachteile, die dem Inhaber dadurch entstehen tatsächlich „normal“? Schließlich ist er es, der mit Service, mit Beratung, mit Fachkompetenz punkten kann und seine Kunden am besten kennt. Ähnlich wie beim Juwelier. Auch hier ist es der Einzelhändler, der vor Ort ist, und weiß, wie seine Kunden ticken, den Markt beobachtet und bearbeitet.

Was also gegen solche Vorgehensweisen tun? Entweder dagegen ankämpfen, wie der Einzelhändler beim Tennisbeispiel oder aber auf neue Partner setzen und einen anderen Weg einschlagen. Zum Beispiel mit Marken und Lieferanten, die wissen, was sie an ihren Händlern vor Ort haben. Die wertschätzen, welche Arbeit dahinter steckt. Die sich nicht nur auf große Abnehmer und Online-Anbieter fokussieren, sondern partnerschaftlich mit dem Fachhandel zusammenarbeiten.

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Der europaweit größte Online-Tennisshop „Tennispoint“, der zu Rene Benkos Signa Sports United gehört, hat sich Exklusivrechte der Firma Wilson gesichert und bietet auch exklusive Kollektionen online an. Kleine Händler schauen durch die Finger.
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Ein österreichischer Tennishändler wagt es, sich gegen den Primus, Tennis-Goliath, aufzulehnen.

Fazit

Das Spiel um die Gunst der Konsumenten ist in vielen Branchen ein Kampf. Oft wird derjenige, der den Kontakt zum Kunden aufgebaut und über Jahre gepflegt hat, später einfach fallen gelassen oder durch namen- und gesichtslose Online-Shops ausgetauscht. Oder – wie im Tennis-Fall – es kommt ein Riese mit Übermacht, dem sich alle unterordnen. Dann heißt es, sich auf andere Kompetenzen zu konzentrieren, den Wert des Einzelhandels, den Service, die Beratung hervorzuheben, und sich nach anderen Partnern, für die eine gute Zusammenarbeit noch wichtig ist, umzusehen. Genau solche Lieferanten auf dem Uhrensektor stellen wir in dieser Kampagne vor.

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