Werkstatt öffnen? BVJ: „Warum nicht“

Sollte man, wenn es gesetzlich erlaubt ist, seine Werkstatt in diesen Zeiten für Kunden öffnen oder nicht? Eine hitzige Debatte ist um diese Frage entbrannt. Der Bundesverband sieht keinen Grund, nicht zu öffnen.


Es ist ein finanzieller Notnagel. Juweliere und Goldschmiede mit Werkstatt dürfen nach derzeitiger Lesart der aktuellen Gesetzeslage ihre Werkstätten für Kunden offen halten. Dadurch kann der Betrieb zumindest in Teilen aufrecht erhalten und an die Kunden ein Signal gegeben werden, dass man noch da ist. Doch darüber hinaus stellt sich die Frage, ob es auch aus sozialen Gesichtspunkten her vertretbar ist, sein Geschäft zu öffnen und dadurch nicht alles gegen die Ausbreitung des Corona-Virus getan zu haben.

Die Pforzheimer Trauring-Manufaktur hat sich eine Kompromisslösung erarbeitet. Es wird weiter produziert, aber im Schichtbetrieb, so dass der direkte Kontakt unter den Mitarbeitern minimiert wird. Zudem werden alle angelieferten Päckchen desinfiziert und erst nach 24 Stunden ausgepackt. Wie lange überleben die Viren außerhalb des Körpers? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler seit Beginn der Krise. Heruntergebrochen auf die generelle Situation im Handel gibt der Bundesverband der Juweliere (BVJ) eine Antwort auf diese Frage: „Warum sollten die Handwerksbetriebe, die geöffnet haben dürfen, freiwillig schließen, warum in Schönheit sterben?“, sagt BVJ-Geschäftsführer Joachim Dünkelmann im Gespräch mit „Blickpunkt Juwelier“. Dünkelmann weiter: „Ethische Fragen muss jeder Unternehmer selbst beantworten. Er muss sich an die Gesetze halten – ja. Er hat spezielle Auflagen – ja. Er hat Verantwortung – ja. Aber er kann frei entscheiden.“

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