
Pandora-CEO Alexander Lacik: „Wir konnten auch im zweiten Quartal ein hohes einstelliges Wachstum erzielen.“ © Pandora
Trotz schwächerer Konsumstimmung, steigender Rohstoffpreise und drohender Zölle meldet Pandora für das zweite Quartal 2025 solide Zahlen. Der große Schmuckhersteller überzeugt mit Wachstum in den Kernmärkten und setzt auf neue Kollektionen für die zweite Jahreshälfte.
Umsatzplus in schwierigen Zeiten
Der dänische Schmuckkonzern Pandora hat im zweiten Quartal 2025 ein organisches Wachstum von 8 % erzielt. Damit bestätigt das Unternehmen seine robuste Positionierung, auch wenn die konjunkturellen Rahmenbedingungen weltweit anspruchsvoll bleiben. Der Umsatz stieg auf rund 950 Mio. Euro (Vorjahr: ca. 907 Mio. Euro), ein Plus von 4,5 %. Vor allem die USA zeigten mit einem flächenbereinigten Wachstum von 8 % eine starke Dynamik. Auch außerhalb der Kernmärkte legte Pandora um 6 % zu. In Europa fiel das Wachstum mit 1 % zwar verhaltener aus, allerdings stachen Länder wie Spanien, Portugal, die Niederlande und Polen mit zweistelligen Zuwächsen hervor.
„Wir sind zufrieden, in diesen turbulenten Zeiten ein weiteres Quartal mit hohem einstelligem Wachstum und starker Profitabilität abgeschlossen zu haben“, erklärte Alexander Lacik, CEO von Pandora.
Margendruck durch Zölle und Wechselkurse
Die Profitabilität geriet allerdings unter Druck. Die Bruttomarge lag mit 79,3 % knapp unter dem Vorjahreswert (80,2 %), die EBIT-Marge sank auf 18,2 % (Vorjahr: 19,8 %). Belastungen durch Wechselkurseffekte, Rohstoffpreise und Zölle summierten sich auf 170 Basispunkte. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf ca. 173 Mio. Euro (Vorjahr: rund 179 Mio. Euro). Der Nettogewinn nach Steuern lag stabil bei rund 108 Mio. Euro (Vorjahr: 107 Mio. Euro).
Schon im Mai hatte Pandora seine Rentabilitätsprognose nach unten korrigiert – auch, weil die Unsicherheit über mögliche US-Strafzölle auf thailändische Schmuckimporte weiterhin im Raum steht. Thailand ist für Pandora ein zentraler Produktionsstandort. Sollten Zölle wieder eingeführt werden, könnten die Mehrkosten 2025 bei rund 67 Mio. Euro liegen, ab 2026 sogar bei 120 Mio. Euro jährlich. Um dem entgegenzuwirken, plant Pandora strukturelle Anpassungen in der Logistik: Ab 2026 sollen große Teile der Produktion für Kanada und Lateinamerika direkt aus Thailand beliefert werden, um das US-Hub in Baltimore zu umgehen.
Auch starke Testemonials wie Bill Kaulitz und Pamina Rojinski tragen zur Markenbekanntheit bei. © Pandora
Neue Kollektionen als Wachstumstreiber
Für die zweite Jahreshälfte 2025 setzt Pandora auf Produktneuheiten. Mit den Linien Pandora Talisman (Embargo bis 28.08.2025) und Pandora Minis soll das Kernsortiment der Charms aufgefrischt und gleichzeitig die Position im erschwinglichen Preissegment gestärkt werden. Der Juli lief für Pandora noch etwas verhaltener, das flächenbereinigte Wachstum lag bei rund 2 %, was das Unternehmen auf einen schwächeren Saisonabschlussverkauf und das Timing der Produkteinführungen zurückführt. Dennoch bekräftigt Pandora seine Jahresprognose: 7–8 % organisches Wachstum und eine EBIT-Marge von rund 24 % für 2025.
Fazit: Pandora bleibt auch in einem angespannten Umfeld ein starker Partner. Die Kombination aus globaler Markenbekanntheit, kontinuierlicher Kollektionserneuerung und Fokus auf Preispunkte im Mittel- und Einstiegssegment sorgt dafür, dass die Nachfrage stabil bleibt.
Gleichzeitig müssen Händler die steigenden Preise im Blick behalten: Pandora hat bereits mehrfach Preisanpassungen vorgenommen (2024 +5 %, 2025 +4 %). Weitere Anpassungen sind aufgrund der Kostenstruktur nicht ausgeschlossen.

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