Juweliere in Bayern fühlen sich benachteiligt. Warum dürfen Juweliergeschäfte in Einkaufszentren nicht öffnen, aber die Kollegen in der Innenstadt?
Es gibt Zoff in Bayern. Laut Landes-Interpretation des Beschlusses von Bund und Länder von Mitte vergangener Woche dürfen in Bayern ab Montag alle Geschäfte unter 800 Quadratmetern Verkaufsfläche öffnen. Ausnahme Einkaufszentren. Warum eigentlich?, fragen sich betroffene Händler.
Mit markigen Worten hatte der bayrische Ministerpräsident Markus Söder die Türen der Einkaufszentren letzte Woche zugeschlagen (hier). „Kaufhäuser und Shoppingmalls bleiben geschlossen.“ Dies hatte Söder nach einer Besprechung mit seinem Kabinett in München mitgeteilt. Für die betroffenen Händler ist dies eine Farce. Denn die Kollegen außerhalb der Einkaufszentren dürfen ab Montag öffnen. „Dies ist Wettbewerbsverzerrung hoch zehn“, beschwerte sich ein Juwelier bei „Blickpunkt Juwelier“ und kündigt schon mal eine Klage ein. In seinem Fall ist die Situation besonders. Sein Geschäft im Einkaufszentrum hat einen separaten Eingang. Wenn also mit der Infektionsgefahr argumentiert wird, dann wäre sie in seinem Fall nicht größer als bei jedem anderen Innenstadt-Geschäft auch. Denn seine Kunden müssen sich ihre Laufwege durch den separaten Eingang mit niemandem teilen. Der betroffene Juwelier geht noch einen Schritt weiter und vermutet eine politische Dimension: Der Gemeinderat forciere den innerstädtischen Einzelhandel und nicht das Einkaufszentrum.
Als mögliche Lösung sieht der Juwelier eine branchenbezogene Lösung. Der Staat solle definieren, was gehandelt werden dürfe, natürlich Lebensmittel, Medizin etc. Dann aber sollten alle Verkaufspunkte im stationären Handel gleich behandelt werden.
Keine Kommentare