Meta will stärker gegen dubiose Inserate vorgehen.
Produktfälscher haben Facebook, Instagram und WhatsApp als Marktplattform entdeckt. Die Luxusmarken, aber auch die Plattformen selber begeben sich auf die Jagd nach den Plagiaten. Schließlich leidet die Marke – und damit auch der Fachhandel – unter diesem Geschäft massiv.
Sisyphusarbeit: Produktfälscher bedienen sich immer neuer Wege, um ihre gefälschten Produkte zu vermarkten. Es gibt nur Etappensiege, aber ein endgültiger Erfolg ist aussichtslos. Benutzten sie früher ebay und Amazon, sind die Fälscher aktuell vor allem auf Facebook und Instagram aktiv. So fand die Analysefirma Ghost Data im Vorjahr auf Facebook 26.000 Fälscherkonten. Auf Instagram wurden 20.000 derartiger Accounts entdeckt. Knapp zwei Drittel davon kamen aus China, etwa 14 Prozent aus Russland und sieben bis acht Prozent aus der Türkei.
Reuters suchte mit Schlüsselwörtern. Und fand Dutzende Instagram-Konten und Facebook-Posts, die für gefälschte Produkte warben. Reuters informierte Meta, den Mutterkonzern von Facebook und Instagram, über diese Seiten. Daraufhin wurden sie gelöscht. Gucci, Versace, aber auch Cartier, Rolex & Co sind davon betroffen.
Facebook-Inserate
Allerdings ist der Online-Handel eine wichtige Einnahmequelle für Meta. Dennoch gilt: „Der Verkauf von Fälschungen und Betrug ist ein Problem, das mit neuen Technologien immer wieder auftritt”, sagte ein Sprecher von Meta in einer Erklärung. “Wir werden jeden Tag besser darin, diese Verkäufe zu stoppen und gegen Betrüger vorzugehen”. Laut dem Ghost Data-Bericht nutzen Fälscher Funktionen wie WhatsApp-Produktkataloge für ihre Zwecke. Aber es reicht, etwa auf Facebook die Inserate nach Uhren abzusuchen: Von der gefälschten Rolex bis zum offensichtlichen Hublot-Plagiat ist so gut wie alles zu finden.
Neuer Trend
Wobei die Experten von Ghost Data einen neuen Trend beobachten: Fälscher verlegen immer öfter das ganze Geschäft auf ihre Homepages im Internet. Wer über Google nach billigen Uhren sucht, stößt auf zahlreiche Webshops. Replica-Uhren zu Dumping-Preisen. War es früher in erster Linie die Rolex-Uhr, die unter dem Ladentisch gehandelt wurde, gibt es mittlerweile in den Shops diverse Marken bis hin zu IWC, Omega oder Patek Philippe. Wobei einige Anbieter damit werden, innerhalb der EU zu sein. Die Uhren werden daher nicht vom Zoll überprüft.
Keine Kommentare