Interessante Innenstädte heben die Konsumlaune. © shutterstock
Blick in die Zukunft des Handels beim Online-Event Future Retail : Mit der Verknüpfung von Online- und analogem Handel kann man der Krise gegensteuern, meinen Experten. So startet die „Einkaufsreise“ häufig durch Click & Collect.
Die Messe Frankfurt lud im Rahmen einer Online-Event-Serie der Messen Ambiente, Christmasworld und Creativeworld Fachreferenten zum Gespräch. Rund 300 Interessierte aus 40 Ländern nahmen am Event teil. Auch die Themen Recycling, Nachhaltigkeit und Transparenz bei Produktinformationen wurden anhand markanter Beispiele behandelt. Moderiert von Marilyn Repp vom Handelsverband Deutschland (HDE), wurden auch Themen wie die Anwendung von Omnichannel aufs Tapet gebracht. Gleichfalls sollten Umfragen und Studien Antworten auf die Frage geben, was Kunden heute wirklich erwarten.
Lieferengpässe beeinflussen Konsumverhalten
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland e.V. (HDE), zeigte anhand von neuesten Daten und Erhebungen die aktuelle Lage und Entwicklung des Einzelhandels in Deutschland auf. Demnach haben die Faktoren Preissteigerung, Inflation, der Ukraine-Krieg, die Störung der Lieferketten und die Energiekrise den größten Einfluss auf das Konsumverhalten. „Damit kommen mehrere Faktoren zusammen, die die Verbraucherstimmung drastisch sinken lässt und mit ihr auch die Konsumlaune – besonders in Fachgeschäften und bei Non-Food-Artikeln“, sagt Genth.
Hier gilt es, durch eine gezielte Stärkung der Innenstädte und den konsequenten Ausbau des Onlinehandels bzw. der Digitalisierung, gegenzusteuern, so Genths Empfehlung. Kunden sollen in den Mittelpunkt gestellt werden und deren Bedürfnisse und Wünsche als oberste Priorität sehen. Die Verknüpfung von analogem Ladengeschäft und Onlineplattformen sei die Zukunft des Einzelhandels“, so Genths Fazit.
Einkaufen startet digital mit Click & Collect
Untermauert wurde Gents These von der aktuellen Google Studie Omnichannel Excellence 2022 von Judith Büchl, Google Germany GmbH. Die Studie beleuchtet die sogenannte „Erwartungslücke“. Sie besagt, dass der Vertrauensgrad zum Händler besonders wichtig ist, aber auch der Aspekt Nachhaltigkeit immer stärker nachgefragt wird. „Wir haben beide Gruppen gefragt, wie flexibel, einheitlich, informativ, bequem und personalisiert der Einkauf aus Kundenperspektive sein sollte und wie die Realität dazu im Handel aussieht. Wichtige, aber durchaus einfache Mechanismen sind zum Beispiel Click&Collect, ein guter Informationsservice und die Erkenntnis, dass oftmals die Einkaufsreise digital startet. An dieser Stelle muss der stationäre Handel also einen Mehrwert bieten, damit die Reise idealerweise im Ladengeschäft endet“, so Büchl.
Sortiment ergänzen durch Reparatur
Wie man „Besser und nachhaltiger kaufen“ soll und welche Auswirkungen der Trend Nachhaltigkeit und seine Auswirkungen auf den Einzelhandel“ hat, erklärt Studienautor Stefan Nilsson. Der Trendexperte und Journalist rückte in seinem Vortrag den Faktor Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Seine klare Antwort: beim Thema Nachhaltigkeit. „Resale, Restore, Remake, Repair oder auch Rent, das ist heute gefragt. Seien Sie kreativ und ergänzen Sie Ihr Sortiment, indem Sie Artikel oder Services zur Reparatur anbieten“, so Nilssons Aufruf für ein zukunftweisendes Konzept im stationären Einzelhandel.
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