Space Control Solar Power Reserve
Die Uhrenwerke Ruhla waren einst eine der größten Uhrenproduktionen der Welt. Als sie kurz nach der deutschen Wiedervereinigung zerschlagen wurden, arbeiteten 8.000 Mitarbeiter im Stammwerk im thüringischen Ruhla und noch weitere 2.000 Angestellte in externen Betrieben, die zu den Uhrenwerken gehörten. Besonders in der ehemaligen DDR und im Ostblock war der Name bekannt. Zum 160-jährigen Jubiläum belebt der neue Eigentümer POINTtec nun eine alte Uhrenmarke neu.
Historisches Erbe, neu interpretiert
Die Uhrenwerke Ruhla sind das, was man historisches Erbe nennen kann. Gegründet von den Gebrüdern Thiel im Jahr 1862 wurde zuerst Feinmechanik, ab 1892 vor allem Uhren und Uhrwerke produziert. Im geteilten Nachkriegs-Deutschland wurde die Industrieanlage zum „Volkseigener Betrieb (VEB) Uhrenwerke Ruhla“ umbenannt. Bis zur Wende wuchs das Unternehmen auf über 8.000 Mitarbeiter – selbst die benötigten Maschinen wurden in der hauseigenen Fabrik entwickelt und gebaut. Nach der Wiedervereinigung wurde der Betrieb zerschlagen und die Fabrikanlage abgerissen. Alles, bis auf ein denkmalgeschütztes Bauhaus-Gebäude. In diesem lief die Uhrenproduktion unter Führung ehemaliger leitender Angesteller der Uhrenwerke Ruhla weiter. Bereits seit den frühern 1990er-Jahren wurden dort u.a. im Auftrag der POINTtec GmbH Uhren montiert. 2019 übernahm das familiengeführte Unternehmen den Betrieb schließlich ganz – sowohl Produktion als auch das Bauhaus-Gebäude und das darin beheimatete Uhrenmuseum. Auf der INHORGENTA feierte POINTtec das 160-jährige Jubiläum mit der Wiederbelebung der Ruhla-Uhrenmarke und einer Ausstellung historischer Uhrenmodelle am POINTtec-Messestand.
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Tradition und Nachhaltigkeit
„Eine deutsche Uhrenfirma zu sein und ,Made in Germany’ zu produzieren, sind nicht nur ideelle Werte und Qualitätsversprechen. Für den deutschen Handel bedeutet das auch kurze Wege und eine schnelle Nachversorgung mit Modellen. Diese Vorteile in der Logistikkette sind nicht nur betriebswirtschaftlich relevant, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit“, ist Nathalie Birk sicher, die seit 2022 die Firma gemeinsam mit ihrem Vater leitet.
Das Kampfschwimmerkommando-18 der NVA
Von 1958 bis 1990 existierte in der DDR eine geheimnisumwitterte militärische Spezialeinheit, von der nur wenige wussten, dass sie existiert: Das Kampfschwimmerkommando-18, stationiert in Kühlungsborn an der Ostsee. Die Mitglieder dieser nur rund 100 Mann starken Eliteeinheit zählten zu den am besten trainierten und härtesten Soldaten der NVA. Im Ernstfall sollten sie mit Tauchausrüstung ausgestattet tief hinter feindliche Linien vordringen.
Mitte der 1980er Jahre durchlief die Kommando-Einheit im Rahmen des Modernisierungsprogramms „Struktur 90“ tiefgreifende Veränderungen. Neben vielerlei anderer neuer Ausrüstung wurde auch eine neue Taucheruhr eingeführt. Wie die gesamte Einheit war auch die Uhr als Geheimsache eingestuft und durfte die Kaserne nie verlassen. Die „Struktur 90“ führte auch dazu, dass neben den zwei Kampfschwimmer-Einsatzgruppen nun auch die Einsatzgruppe-III Minentaucher gegründet wurde. Während die Fortbewegung unter Wasser für die Kampfschwimmer nur der Weg zum Ziel war, fanden die Missionen der Minentaucher-Kommandosoldaten – wie beispielsweise Entschärfungs- oder Räum-Arbeiten – vollständig unter den Wellen statt, was sich auch darin ausdrückte, dass die neuen Taucheruhren für längere Einsatzzeiten unter Wasser ausgelegt sein mussten.
Nach der deutschen Einheit wurde die Existenz sowohl der Einheit als auch der Uhren bekannt, die schnell begehrte Sammlerstücke wurden. Regulär im Handel erhältlich waren die Original-Uhren nie. Nun wird der ikonische Zeitmesser von POINTtec unter dem Markennamen Ruhla in modernisierter Form neu aufgelegt und wieder in den Uhrenwerken Ruhla produziert. Die Modelle „Ruhla NVA Kommando Minentaucher Automatic“ und „Ruhla NVA Kommando Minentaucher Chronograph“ sind eine Hommage an diese Spezialeinheit.
Ruhla Space Control
Inspiriert von dem Original entwickelte POINTtec eine Uhr, die erstmals in der Firmengeschichte ein integriertes Design aufweist – also einen Uhrenkörper, der fließend in ein speziell mitentwickeltes Stahl-Armband übergeht. Das Ergebnis ist ein Zeitmesser, der sich angenehm am Arm trägt und äußerst schlank und elegant wirkt. Armband und Uhrenkörper wurden mit einem sorgfältig ausgesuchten Mix aus gebürsteten und polierten Flächen versehen, die ein interessantes Lichtspiel zu erzeugen, wenn man die Uhr am Handgelenk bewegt. Die Lünette ist mit einer Einschnürung versehen, die beim Blick auf die Uhrzeit die Lünette schwebend erscheinen lässt. Die Lünette selbst kommt in einer polierten Version, als Münzlünette und auch als goldfarbene Variante zum Einsatz. Einzigartig für integrierte Uhren ist die Möglichkeit, das Metallband gegen handelsübliche Armbänder mit 22mm Breite auszutauschen. Mit Saphirglas und einer Wasserfestigkeit von 10 ATM sind die Zeitmesser der Space Control Serie (Automatic, Automatic Sigmund Jähn 1978, Automatic Open Heart, Solar und Solar Ladies) zudem äußerst robust.
Space control „Sigmund Jähn 1978“: Inspiriert von der Uhr aus Ruhla, die der erste Deutsche im All trug, Automatikwerk, ø 40 mm, 399 Euro // Space control Solar Power Reserve: Retro-Uhr mit Epson-Solarwerk und Energiereserven-Anzeige, ø 40 mm, 399 Euro // NVA Kommando Minentaucher 1: Automatikuhr, nach historischem Vorbild, Kaliber Miyota 8315, 60 Stunden Gangreserve, ø 42 mm, 479 Euro
Ruhla Space Control 1: „Open Heart“-Modell aus Edelstahl mit MIYOTA 82S5 Automatik-Werk // Ruhla NVA Kommando Minentaucher 3: Chronograph mit MIYOTA 6S20, ebenfalls mit 43 mm Gehäuse // Ruhla NVA Kommando Minentaucher 2: Variante mit blauem Zifferblatt und weißen Indizes
