Milliardendeal im Luxussegment: Um 8,5 Milliarden Dollar wechselt die Eigentümerin von Versace und Michael Kors. © FashionStock.com/Shutterstock.com
Die nächste M&A-Milliarden-Transaktion ging gestern über die Bühne. Das Ergebnis: Versace und Michael Kors werden amerikanisch. Der US-Moderiese Tapestry erwirbt für 8,5 Milliarden US-Dollar die Capri Holdings. Das strategische Ziel, des mit 8 Milliarden US-Dollar fremdfinanzierten Deals: Einen globalen US-Konkurrenten zu den europäischen Luxuskonzern aufzubauen.
Bisher sind die US-Luxusmarken ihren europäischen Konkurrenten in Bezug auf ihre Größe hinterhergehinkt. Jetzt versucht ein US-amerikanischer Konzern sich konkurrenzfähiger zu machen. Und das vor dem Hintergrund, dass die Absatzzahlen für Luxusgüter insgesamt in den USA ein Minus aufweisen. Beide Unternehmen haben in ihren letzten Quartalsberichten auf die steigende Sparsamkeit der US-Amerikaner hingewiesen.
Luxussegment formiert sich neu
Das neue Luxuskonglomerat wird einen gemeinsamen Jahresumsatz von über 12 Milliarden Dollar aufweisen. Zum Vergleich: LVMH erwirtschaftete im vergangenen Jahr rund 87 Milliarden Dollar, Kering rund 23 Milliarden Dollar.
Es ist ein weiterer Schritt in der fortschreitenden Konzentration der Maisons unter einem globalen Dach. So gab im vergangenen Monat der Gucci-Eigentümer Kering bekannt, dass er einen Anteil von 30 % an der italienischen Modemarke Valentino erwerben wird. Und bereits 2021 schloss LVMH schloss die 15,8 Milliarden Dollar teure Übernahme von Tiffany ab.
Capri Holding: Umsatz in Q1 rückläufig
Zeitgleich mit der Bekanntgabe der Übernahme, die laut Plan 2024 abgeschlossen sein soll, meldete Capri am Donnerstag einen Rückgang seines Gesamtumsatzes im ersten Quartal um 9,6 Prozent auf 1,23 Milliarden US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2023 meldete Capri, das eine Marktkapitalisierung von knapp über 4 Milliarden Dollar hat, einen Umsatz von 5,62 Milliarden US-Dollar.
Rückblick: Woher sie kommen
Bisher Tapestry vereint die Marken Coach, Kate Spade New York und Stuart Weitzman. Mit dem Kauf von Capri steigt die Gruppe also in das High-End-Luxussegment ein. Einen ersten Erweiterungsschritt setze die Gruppe im Jahr 2017, noch unter dem Namen „Coach“ bekannt, mit dem Erwerb von Kate Spade für 2,4 Milliarden Dollar. Im selben Jahr übernahm Capri, früher bekannt als Michael Kors, den britischen Schuhhersteller Jimmy Choo für 1,2 Milliarden Dollar. Ein Jahr später kaufte Capri Versace für 2,2 Milliarden Dollar.
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