Der Markt für persönliche Luxusgüter hat 2022 ein fulminantes Jahr hingelegt. 2023 soll es ebenfalls ein Plus am Luxusmarkt geben – wenn auch gedämpft. Bild: © Cartier – Beautés du Monde, Collier Iwana
Nachdem 2022 – das kann man jetzt schon sagen – ein fabelhaftes Jahr für persönliche Luxusgüter ist/war, stellen sich viele die Frage: Wie geht es 2023 weiter? Eine Studie sagt auch für nächstes Jahr ein Plus am Luxusmarkt voraus.
Das Beratungsunternehmen Bain & Co. und die italienische Handelsgruppe Fondazione Altagamma sind bekannt für ihre gemeinsamen Studien im Luxusgüterbereich. Auch für dieses Jahr gibt es bereits Ergebnisse, die – soviel vorab verraten – besser sind, als die Prognosen, die es für 2022 gab. Laut der Studie wird der Markt für persönliche Luxusgüter aus 353 Milliarden Euro (368,2 Milliarden US-Dollar) ansteigen – was einem Plus von 22 Prozent entspricht. Erwartet wurde ein Plus im Luxus-Segment von fünf bis 15 Prozent – Erwartungen also deutlich übertroffen.
2023: Luxusmarkt wird weiter wachsen
Auch für das nächste Jahr gibt es bereits Prognosen, was den Luxusmarkt betrifft. Dabei scheint eines klar zu sein: Es wird ein Wachstum geben, es wird allerdings deutlich geringer ausfallen als in diesem Jahr. Bei Bain & Co. und der Fondazione Altagamma geht man von zwei verschiedenen Szenarien aus, je nachdem, wie sich die coronabedingten Einschränkungen des chinesischen Marktes entwickeln. Dementsprechend liegen die Erwartungen zwischen drei bis fünf respektive zwischen bis fünf bis acht Prozent Plus auf dem Luxusmarkt für 2023.
Denn in China dürfte der Luxusmarkt noch bis Mitte 2023 brauchen, ehe er auf das Niveau von 2021 zurückkehren würde – so die Studie. Durch die strikten Lockdowns, die sich aus der Null-Covid-Politik von Präsident Xi Jinping ergeben, wurden die Luxusverkäufe gedämpft – und sind es immer noch.
Luxus trotz Krise?
Luxus funktioniert – und das trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der Krise. Schnelllebigkeit, Fast-Fashion, Wegwerfartikel – das gehört für viele der Vergangenheit an. In der Krise hat man gemerkt, dass es essenziell ist, sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren: Wahre Werte, echte Qualität, bleibende Produkte. Und es ist wohl auch die Haltung, dass man sich ob der widrigen Umstände, die weltweit herrschen, wohl etwas Gutes gönnen kann.
Federica Lovato, Partnerin bei Bain & Co. sieht die Bemühungen der Marken, kaufkräftige Kunden mit einzigartigen Erlebnissen und exklusiven Produkten zu umwerben als positives Mittel – es habe sich ausgezahlt, so die Expertin. Denn immerhin werden in diesem Jahr etwa zwei Prozent der Luxuskunden rund 40 Prozent des Umsatzes erzielen.
Bis 2030 soll der Markt für persönliche Luxusgüter sogar zwischen 550 und 570 Milliarden Euro einbringen – prognostiziert Bain. Das wäre eine rund zweieinhalbfache Wertsteigerung im Laufe des Jahrzehnts. Ob die Experten damit richtig liegen, welche unvorhergesehenen Ereignisse noch dazwischen kommen könnten – man wird es sehen. Spätestens in acht Jahren.
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