Bitter, bitter

Der Streit um die Uhrenlizenz von Junkers ist beendet. Künftig gibt es Junkers-Uhren bei der Junkers-Erbin Charlotte Junkers, nicht mehr bei Willi Birk von POINTtec. Ein Kommentar dazu von Ulrich Voß, Chefredakteur von „Blickpunkt Juwelier“.


Der Fall Junkers (hier) erinnert an Ingersoll (hier). Da baut man jahrelang eine Marke auf. Mit viel Engagement. Wohlgemerkt nicht blauäugig, sondern im festen Glauben, dass die Zusammenarbeit mit dem Lizenzinhaber klar definiert ist und die Verträge halten. Und dann platzt der Deal und jahrzehntelange Arbeit ist futsch. Das ist bitter.

Würde es heute überhaupt Junkers-Uhren geben ohne Willi Birk von POINTtec? Hätte es jemals den Verkaufserfolg von Ingersoll in Deutschland gegeben ohne Werner Kwiatkowski von Cristano? Unwahrscheinlich. Es sind schon weitaus bekanntere Marken mit Uhrenlizenz, ja sogar reinrassige Uhrenmarken wie Kienzle gefloppt.

Beide Uhrenmarken, Junkers und Ingersoll, haben ihre Marktberechtigung – man könnte ergänzen und sagen, sie haben ihre Marktberechtigung nur weil es jeweils Uhrenkenner gegeben hat, die über Jahre hinweg erstklassige Arbeit geleistet und mithilfe eines vorhandenen Markennamens eine Uhrenmarke gemacht haben. Willi Birk und Werner Kwiatkowski sind die geistigen U(h)rväter von Junkers- und Ingersoll-Uhren. Glücklicherweise haben beide Männer ihre Antwort gefunden. Werner Kwiatkowski hat Carl von Zeyten. Willi Birk geht mit Iron Annie und vor allem mit dem Erwerb der Gardé-Produktion im historischen Bauhaus-Gebäude in Rhula in die Zukunft – in eine unabhängige, selbstbestimmte.

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