Breuninger zeigt: Standort Innenstadt funktioniert

Breuninger bekennt sich mit Flagshipstore zu stationärem Handel

Eröffnung Flagship-Store München: Ein Bekenntnis zum stationären Handel ©Breuninger

Ein Event mit Seltenheitswert: Der umgebaute Flagship-Store von Breuninger im Herzen Münchens öffnete seine Tore. In München möchte Breuninger demonstrieren, wie erfolgreicher stationärer Handel funktioniert.



Es gibt sie tatsächlich noch, die Eröffnung eines Kaufhauses in Innenstadtlage. So geschehen am vergangenen Wochenende in der Sendlinger Straße in München. Breuninger gewährte erste Einblick in seinen neuen Flagship-Store. 12.500 Quadratmeter sind auf sechs Etagen verteilt. Dort präsentieren sich Fashion, Beauty, Schuhe und Accessoires exklusiver Designermarken, ausgesuchter Newcomer-Brands und ein hauseigenes Barkonzept „Eduard’s by Breuninger“

Häuser mit Geschichte

Vor zwei Jahren kaufte Breuninger das Modehaus Kone. Gegründet 1871, zählte Kone einst zu den größten deutschen Modehäusern. Mit dem Kauf wechselte auch die Immobilie in der Sendlinger Straße den Besitzer. Nun erstrahlt das Kaufhaus in neuem Glanz.

Der Stuttgarter Modekonzern Breuninger wurde selbst nur 10 Jahre nach Kone gegründet. Er zählt heute zu den führenden Modehändlern in Deutschland und hat sich ganz dem Luxus verschrieben. Im Jahr 2022 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz in der Höhe von 1,4 Mrd. Euro. Breuninger betreibt 13 Standorte in Deutschland und Luxemburg, 25 Restaurant und einen Online-Shop in 10 europäischen Ländern, berichtete das Handelsblatt im Mai diesen Jahres.

Breuninger CEO Holger Beck sieht sich in Wachstumsstrategie bestätigt.
Die Personalisierung und die emotionale Beziehung zu den Kundinnen und Kunden, stehen für Breuninger CEO Holger Becker im Mittelpunkt der Wachstumsstrategie. © Breuninger

Branche im Wechselbad der Gefühle

Das Jahr 2022 war für den Modekonzern ein Jahr des Wachstums. Die erzielten Umsatzsteigerungen stehen in krassem Widerspruch zu vielen anderen Handelsunternehmen. Im Interview mit dem Handelsblatt bestätigt Breuinger-CEO Holger Blecker, dass der Online-Umsatz im Jahr 2022 deutlich mehr als 50 Prozent der Umsatzerlöse ausmache. Im Vergleich dazu: der Umsatzerlös aus Online-Verkäufen der mittlerweile insolventen Kaufhauskette Galeria lag bei nur acht Prozent.


Strategie der emotionalen Beziehungen

Das Zauberwort des Erfolgs sei die Personalisierung, so Becker im Interview. Damit meint er eine emotionale Beziehung zu den Kundinnen und Kunden aufzubauen, zu halten und zu pflegen. Um das weiter zu professionalisieren muss der Konzern noch datengetriebener und kundenzentrierter werden. Zusätzlich sind Logistikprozesse zu verbessern und es brauche eine weiter verbesserte Verknüpfung von stationärem Handel und Online-Handel. Denn so Blecker, werden die Innenstädte weiterhin wichtig bleiben: „Die Menschen wollen sich treffen. Nur die Tage, an denen man in die Stadt geht, verschieben sich.“ So werden aus seiner Sicht, die Wochenenden frequentierter sein.

Exzellenz: Persönlicher Service als Treiber

Der Breuninger Flagship-Store zahlt in die Breuninger Strategie ein. Er soll laut Angaben des Konzerns, ein Bekenntnis zu einem vernetzten, stationären Handel sowie lebendigen Innenstädten und exzellenten Serviceleistungen sein.

Die besondere Note möchte Breuninger durch die enge Verknüpfung von stationärem Handel und Online-handel erreichen. Ein Beispiel: Per Click & Collect kommt das ausgewählte Kleidungsstück ohne Versandkosten innerhalb von ein bis zwei Tagen etwa in den neuen Flagship-Store in München. Dort stehen Stilberaterinnen und -berater bei der Anprobe beiseite und bei Bedarf wird jedes Kleidungsstück im hauseigenen Atilier b_tailored mit Präzision nach individuellen Vorgaben angepasst werden.

Sieht so einer der Bausteine für ein mögliches Erfolgsrezept des stationären Handels aus? Man darf gespannt sein.

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