Bayern prescht in der Bekämpfung gegen das Corona-Virus vor und hat den Katastrophenfall ausgerufen. Mit drastischen Maßnahmen, aber auch Hilfestellungen für den Einzelhandel. 

Folgen die weiteren Bundesländer diesem Beispiel?  Markus Söder, CSU-Ministerpräsident von Bayern, hat das bislang konsequenteste Vorgehen angekündigt und den Katastrophenfall ausgerufen. Demnach ist es den meisten Einzelhändlern ab morgen untersagt, ihre Läden zu öffnen. Betroffen sind alle Geschäfte, die nicht der Versorgung der Menschen dienen, also auch Juweliere und Goldschmiede.

Mit 330.000 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von rund 70 Mrd. Euro ist der Handel nach Industrie und Handwerk die drittgrößte Branche in Bayern. Schon in den vergangenen Wochen seien die Umsätze um bis zu 40 % zurückgegangen, so ein Sprecher des Handelsverbandes Bayern HBE. Insgesamt rechne der Verband nicht damit, dass alle Betriebe die Krise überstehen werden. Der Handel setzt große Hoffnungen darauf, dass die Liquiditätshilfen der Staatsregierung unbürokratisch und schnell ausgereicht werden.

Neben den Einschränkungen wurde auch ein Hilfspaket für die Wirtschaft angekündigt. Die Bereitstellung von Liquidität habe jetzt oberste Priorität, so Söder. Die Landesförderband Bayern LfA erhält einen Bürgschaftsrahmen von bis zu 500 Mio. Euro. Mit dem Bürgschaftsschirm soll ein Gesamtpaket, das die Themen Kurzarbeit, Direkthilfe und Finanzschirm enthält, helfen, die Liquidität der Unternehmen kurzfristig zu sichern. Auch sollen Kreditausfälle abgesichert werden. Zudem gibt es einen Bayern-Fonds, bei dem sich der Staat bei Bedarf an Unternehmen in Schieflage beteiligt. Außerdem soll es Soforthilfen geben für kleinere Firmen und Ein-Mann-Unternehmen. Zwischen 5.000 und 30.000 Euro sollen dann unkompliziert abgerufen werden können. Zusätzlich sollen Steuerstundungen ohne Zinszahlungen von den Finanzbehörden unkompliziert gewährt werden.