Deutscher Onlinehandel wächst kontinuierlich

Bis 2024 soll der deutsche Internethandel laut des neuesten Online-Retailing-Report auf 88,3 Mrd. Euro wachsen.


Dem neuesten Online-Retailing-Report der globalen Marktforschungsfirma Mintel zufolge lag der Wert des deutschen Online-Handelsmarktes 2018 bei 65,1 Mrd. Euro. Im Vergleich zu 2017 ein Plus von 11,3 %. Wegen derzeit schwächelnder Konjunktur prognostiziert Mintel, dass sich das Wachstum 2019 auf 6,9 % verlangsamen wird. Bis 2024 erwartet Mintel dennoch ein Marktvolumen von 88,3 Mrd. Euro.

Auf Platz Nummer eins der beliebten Warengruppen steht immer noch Kleidung (61 %), gefolgt von Hardcopy-Medien wie Büchern, CDs und Videospielen (34 %) sowie Parfüms, Kosmetik- und Pflegeartikel (32 %). Wie auch im Vorjahr kauften in den vergangenen 12 Monaten 92 % der Deutschen im Netz ein. Im Vergleich zu 2017 ist das nur ein Prozent Unterschied (93 %) – ein Zeichen, dass der Markt bereits eine Art Plateau erreicht hat? Armando Falcao, Analyst bei Mintel erklärt: „Beim deutschen E-Commerce handelt es sich um einen relativ gesättigten Markt – daher ist es wenig verwunderlich, dass sich der Anteil der Online-Shopper mittlerweile auf einem hohen Niveau eingependelt hat. Die Herausforderung liegt dabei, mehr Kaufanreize und Impulse zu setzen, um die Frequenz der Online-Käufe zu steigern. Deshalb legt beispielsweise Amazon so viel Wert auf Prime, und auch eBay hat mit einem ähnlichen Kundenangebot Maßnahmen ergriffen. Ziel ist es, mit Premium-Mitgliedschaften eine höhere Anzahl von Online-Einkäufen zu erreichen.“

„Da die Mehrheit der deutschen Verbraucher heute ein Smartphone besitzt, gewinnt auch der Mobile Commerce in Deutschland weiter an Bedeutung. Obgleich jüngere Käufer eher über ihr Smartphone einkaufen – die Zielgruppe der Smartphone-Besitzer über 55 Jahren hat Potenzial nachzuziehen. Zudem bieten mobile Handelsstrategien Multi-Channel-Händlern eine bessere Möglichkeit, ihre Online- mit ihrer Offline-Präsenz miteinander zu verbinden, wobei mobile Endgeräte nicht nur dem Online-Einkauf dienlich sind, sondern auch zu einem verbesserten Einkaufserlebnis im physischen Geschäft beitragen können“, erklärt Armando Falcao.

Für die meisten Deutschen ist der Preis beim Online-Einkauf entscheidender Entscheidungsfaktor: So sagen 85 % der Verbraucher, dass sie im Netz nach Schnäppchen suchen, während weitere 74 % spezielle Produkte bei verschiedenen Online-Händlern vergleichen. „Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern handelt es sich beim deutschen Onlinehandel um einen sehr reifen Markt, weswegen die meisten Verbraucher den Online-Händlern tendenziell vertrauensvoll gegenüberstehen. Vertrauen, Loyalität, Qualität aber auch Sicherheit stehen bei den deutschen Verbrauchern an wichtigster Stelle. Insgesamt neigen Deutsche neuen Unternehmen und Marken gegenüber meist zu Skepsis. In diesem Sinne fällt es ihnen wahrscheinlich einfacher, etablierten Einzelhändlern zu vertrauen.“

Selbstverständlich fällt auch den sozialen Medien bei der Entscheidungsfindung heutzutage eine wichtige Rolle zu, weswegen sie als wichtiger Berührungspunkt in der Consumer Journey kaum noch wegzudenken sind. Während jedoch die Hälfte (50 %) der Spanier, 40 % der Italiener und 31 % der Franzosen in den sozialen Netzwerken nach Inspirationen suchen, tun dies gerade einmal 26 % der Deutschen. Allerdings steigt dieser Anteil bei Verbrauchern zwischen 20 und 24 Jahren auf 53 %. Gleichwohl scheint sich das Online-Verhalten bei höherpreisigen Waren leicht zu verändern: So schauen sich 4 von 10 (40 %) der deutschen Konsumenten auf Social Media nach Schmuck um (Quelle: ixtenso.de).

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