Umsatzkiller für den Fachhandel, Teil 3: Keine Online-Präsenz

Keine Website? Im Jahr 2024 ist das für Fachhändler ein echter Umsatzkiller. © Shutterstock.com

Vieles läuft gut im Fachhandel, manches aber auch nicht. Auf der INHORGENTA haben wir uns bei Ihren Lieferanten umgehört – und erfahren, welche drei Themenbereiche es sind, die dem Umsatz Ihres Geschäftes wirklich schaden. Teil 3: die Online-Präsenz.



Den Einzelhandel treiben nach wie vor viele Sorgen um – auch in der Uhren- und Schmuckbranche ist das der Fall. Doch, diese Sorgen bleiben nicht unbemerkt. Ihre Lieferanten wissen ganz genau, wo bei den Fachhändlern der Schuh drückt – und damit auch, wo noch Nachholbedarf besteht. Auf der INHORGENTA hatten wir Zeit, die Frage zu stellen: „Was läuft den nicht so gut und wo könnte es besser laufen?“

Die gesammelten Eindrücke haben wir genutzt, um drei Bereiche zu definieren, die Ihrem Umsatz als Fachhändler echten Schaden zufügen können – Umsatzkiller eben. Doch keine Sorge! Es wird nicht nur gemeckert. Wenn Sie Nachholbedarf haben, verraten wir Ihnen natürlich auch, wie Sie den Umsatzkiller beseitigen.

Lesen Sie hier Umsatzkiller Teil 1: schlecht dekorierte Schaufenster

Und hier Umsatzkiller Teil 2: leere Vitrinenplätze

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Umsatzkiller 3: Keine Online-Präsenz

Die fehlende Online-Präsenz ist nun wirklich ein Knackpunkt, der Ihnen als Fachhändler das Leben schwer macht. Daran gibt es nichts zu rütteln!

Der Boom des E-Commerce, den die Corona-Pandemie vorangetrieben hat, ist abgeflaut. Der stationäre Handel hat überlebt und es zeigt sich, dass vor allem hochwertige Ware – und dazu gehören Uhren und Schmuck – stationär gekauft wird. Die Leute schätzen das Erlebnis beim Einkauf, die Beratung und die Möglichkeit, die Stücke direkt vor Ort anzuprobieren – aber wie soll das zustande kommen, wenn Sie online gar nicht auffindbar sind und niemand weiß, dass Sie existieren? Mehr Umsatzkiller geht nicht!

Shoppen am Smartphone? Ja, aber nur zum stöbern. Gekauft wird stationär. © Freepik/Juwelier Bartels

Die Zukunft spielt im Internet

Anja Heiden, CEO der Jewellery Division bei Wempe, präsentierte im Rahmen der INHORGENTA einige interessante Fakten: Die nachwachsenden Generationen, Millennials und die Gen Z werden bis 2026 ganze 75 Prozent der Käuferschaft ausmachen.

„Das heißt, auch wir müssen uns verändern in der Ansprache, mit der wir auf die Kunden zugehen“, so Heiden.

Diese Ansprache, also der Erstkontakt, findet bei diesen Kundengruppen nun einmal im Internet statt! Keine Sorge: Nur weil die Gen Z die nächste Wunsch-Uhr googelt oder die nächste Lieblingskette auf Instagram gesehen hat, bedeutet das nicht, dass die Produkte auch dort gekauft werden – siehe oben: Kostenfaktor, Einkaufserlebnis, Beratung – das sind Ihre Stärken!

Doch Sie brauchen eine ordentliche Website, damit Sie überhaupt gefunden werden.

Auch der Unternehmensberater Walter Lehmkühler weiß, dass Juweliere sich zukunftsfit machen müssen. Bei allen Baustellen, die es gibt, sieht er im Aufbau einer ordentlichen Webpräsenz den größten Hebel, um das Geschäft zu stärken oder in manchen Fällen regelrecht zu retten.

Auch die junge Generation strebt für den Schmuckkauf zum stationären Handel. © dotshock/ Shutterstock.com

Eine Lösung: Shop-in-Shop

Natürlich ist eine ordentliche Website für den Juwelier auch eine große Investition – und eine, die man nicht ohne weiteres tätigen kann. Auch die Verwaltung und Pflege der Website braucht Zeit und Personal.

Eine Lösung, mit der viele Lieferanten wie etwa die Diamond Group, Carl Engelkemper Münster, DUR Schmuck, Nordahl Andersen und viele andere Hersteller dem Fachhandel unter die Arme greifen, ist ein Shop-in-Shop-System.

Das ist kostengünstiger für den Juwelier, doch er profitiert von einer Webpräsenz, die dann über den Lieferanten verwaltet wird. Die Endverbraucher können dort online shoppen und je nach Modell des Lieferantenpartners wird die Ware entweder ins Geschäft des Juweliers zur Abholung geschickt oder gleich zum Kunden nach Hause ­– wobei der Juwelier mit seiner integrierten Website den Profit bekommt.

Dieses Shop-in-Shop-System kann eine wichtige Stütze sein und ist in jedem Fall sehr viel besser, als keine Website zu haben. Doch auf lange Sicht sollte jeder Fachhändler eine eigene Website besitzen und dort auch seine eigene Persönlichkeit, Auswahl und Expertise präsentieren – ein Shop-in-Shop-System vom Lieferanten kann immer nur einen gewissen Teil des Spektrums abbilden.

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