eBay verliert Kunden

eBay muss sich auf schwächere Zeiten einstellen.

Das Online-Auktionshaus verzeichnet nur mehr ein geringes Wachstum. Selbst der Plan, das Geschäft mit gebrauchten, zertifizierten Luxusuhren zu forcieren, trug bislang keine Früchte.



Dass E-Commerce nicht automatisch Erfolg bedeutet, muss eBay derzeit feststellen. Der Online-Auktionator war lange erfolgsverwöhnt. Doch mittlerweile ist das Geschäft deutlich schwieriger geworden. Im vierten Quartal wuchs der Umsatz nur noch um fünf Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. In den drei Monaten zuvor lag das Umsatzplus bei 14 Prozent, im zweiten Quartal legte E-Bay noch 42 Prozent zu.

Der Gesamtwert der gehandelten Waren ging im vierten Quartal um zehn Prozent zurück. Und in diesem Zeitraum zählte eBay 147 Millionen aktive Käufer, um neun Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dafür konnte das E-Commerce-Unternehmen die Umstellung des Zahlungsverkehrs abschließen und im Anzeigengeschäft und in Schwerpunktkategorien punkten. Im fortgeführten Geschäft wies eBay jedoch einen hohen Quartalsverlust aus.

Das Online-Auktionshaus verliert an Reiz.

Schwacher Ausblick für eBay

Im laufenden Quartal dürfte der Umsatz bei höchstens 2,5 Milliarden Dollar liegen, kündigte eBay an. Der Online-Auktionator profitierte von den Lockdowns während der Pandemie. Allerdings flaut das Geschäft derzeit ab. Analysten hatten hingegen mit einem höheren Umsatz gerechnet. Daher stürzte die Aktie zeitweise um bis zu elf Prozent ab.

Dabei hat eBay zuletzt versucht, über neue Geschäftsfelder neue Zielgruppen anzusprechen. So bot eBay etwa die Zertifizierung von gebrauchten Luxusuhren an. Mit der für beide Seiten sicheren Abwicklung des Verkaufes und der Überprüfung der Uhr will  eBay am boomenden Geschäft mit CPO-Uhren mitmischen – neben zahlreichen Plattformen, die sich darauf spezialisiert haben. Allerdings gab es herbe Kritik an der angeblichen Zertifizierung der Uhren: Der Uhren-Spezialist Bernd Strohm testete das Service. Demnach war es kaum möglich, dass die Uhr angesehen wurde. Dafür bekam er das Echtheitszertifikat für die Uhr.

Die e-Commerce-Plattform versucht also, mit neuen Angeboten wieder auf Wachstumskurs zu kommen. Zuerst schadeten Fälschungen, die auf eBay versteigert wurden, dem Ruf des Unternehmens. Mit solchen Aktionen wie dem mangelhaften CPO-Test wird das Online-Auktionshaus kaum auf die Erfolgsspur zurückkommen.

eBay litt unter Fälschungen, die angeboten wurden.

Außerdem haben es die ehemaligen Platzhirsche wie eBay, Amazon oder Alibaba nicht mehr so leicht, ihre Kunden zu halten. Schließlich gibt es einerseits mehr Marktplätze sowie Online-Shops regionaler Anbieter, die oft nicht viel teurer sind, aber den Service vor Ort anbieten. Außerdem wird das Thema Multichannel-Marketing groß geschrieben. Und dies bedeutet, dass auch die Hersteller ihren Kunden einen Online-Shop anbieten müssen. Allerdings wird hier meist auf die Fachhändler vor Ort und auf die Vorteile der persönlichen Beratung verwiesen.


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