Echte Juweliere: Tipps von Kollegen

Antworten von echten Juwelieren: Mit Serviceleistungen und Selbstvertrauen den Einschränkungen entgegenwirken.

Antworten von echten Juwelieren: Mit Serviceleistungen und Selbstvertrauen den Einschränkungen entgegenwirken.

Tipps von Kollegen. Was konkret kann ein Juwelier unternehmen, um zu erwartende Preissteigerungen oder Einschränkungen im Verkaufsprozess auszugleichen? Wir haben uns im Handel umgehört und einige Tipps und Möglichkeiten zusammengetragen.



Werkstatt-Preise erhöhen

Kaum sind die Türen wieder offen, werden Serviceleistungen verlangt. Glücklicherweise ist der Juwelier im Vergleich zum Modeverkäufer kein reiner Weiterleiter von gekaufter Ware, sondern kann eigene Dienstleistungen in Rechnung stellen. Und diese Rechnung kann er selbst definieren und mit Mut neue Grenzen austesten. Denn Service ist eben keine „Serviceleistung“, was fälschlicherweise gern als kostenloses Angebot gesehen wird. Die Lockdowns haben uns gezeigt, dass Dienstleistung gewünscht ist – und vermisst wurde.

Fokus auf Trauringe & Co

Sie sind und bleiben die Retter für viele Juweliere. Trauringe und das begleitende Produktumfeld mit Verlobungsringen und Brautschmuck büßen trotz rückläufiger Zahl an Hochzeiten im Corona-Jahr 2020 nicht an Bedeutung beim Juwelier ein. Weiterhin gibt es höhere Durchschnittspreise dank vermehrtem Steinbesatz und Platin sowie dem Trend zum Beisteckring und dem vorab verschenkten Verlobungsring, beziehungsweise Solitär-Set.

Höheres Produkt-Niveau

Noch immer steigt die Nachfrage nach Goldschmuck – für manche Fashion- und Lifestyle-Juweliere ist dies die Rettung, und auch für echte Juweliere ein Segen. Um Preissteigerungen und den weiterhin zu erwarteten Frequenzrückgang durch Corona-Bestimmungen zu kompensieren, kommt der Juwelier nicht um höhere Durchschnittspreislagen umhin. Es geht zurück zum echten Schmuck. Uhren spielen für die Ertragsrechnung des Juweliers mittlerweile sogar eine kleinere Rolle als der Service-Bereich.

Ladenbau und Erlebnis

Auch hier kann das Trauring-Business als Blaupause gelten. Aufgrund der Professionalisierung am P.O.S. steigt der Durchschnittspreis der Trauringe seit Jahren konstant, seit Corona ist er sogar gesprungen. Was lernen wir daraus: Das passende Umfeld erhöht den Erlebnisfaktor. Oder: Wer sich konzentriert und positioniert, der gewinnt. Unisono berichten Juweliere nach erfolgreichen Geschäftsumbauten von mehr Umsatz und höheren Bons.

Kein Rabatt

Wenn selbst der emotionalste Besuch beim Juwelier durch Rabattangebote vernebelt wird, ist dem Händler nicht mehr zu helfen. Trauring-Rabatte sind unsinnig und geben ein falsches Signal. Gebot der Stunde sind Serviceleistungen, die den Mehrpreis rechtfertigen.

Kommission & Co

Lieferanten wie die Diamond Group mit ihren Rückgabe-Kozepten, wie Bedra mit ihrer Anrechnung von Altgold bei Bestellungen oder das gute, alte Zahlungsziel beim Großhändler sind derzeit Gold wert. Die Lieferanten haben bereits im Lockdown viel Flexibilität gezeigt.

Echte Fachhandelsmarken suchen

Die aktuelle Krise hat die Partnerschaft zwischen Lieferant und Händler auf die Probe gestellt. Wer ist Freund? Wer hat Interesse an einer langfristigen Beziehung? Wer will Augenhöhe? Die neue Zeit der Fachhandelsmarken beginnt.

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