Einzelhandelsumsatz sinkt trotz Mehrwertsteuersenkung

Der gewünschte Mehrwertsteuereffekt stellte sich nicht ein.

Die Bundesregierung wollte mit niedrigerer Mehrwertsteuer den Konsum ankurbeln – aber der Umsatz im Einzelhandel ging zurück.


Die Senkung der Mehrwertsteuer hat dem Einzelhandel in Deutschland keinen Umsatzschub gebracht. Im Gegenteil: Die Einzelhändler nahmen laut Statistischem Bundesamt 0,3 Prozent weniger ein als im Vormonat. Preisbereinigt (real) fiel der Rückgang mit 0,9 Prozent noch größer aus.  Ökonomen hatten hingegen mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet. Am 1. Juli war die Mehrwertsteuer zur Konsumbelebung befristet bis Jahresende von 19 auf 16 Prozent gesenkt worden. Viele Händler wollten die Senkung an die Kunden weitergeben.

In den ersten sieben Monaten des Jahres haben die Einzelhändler ihren Umsatz trotz der Corona-Krise um 3,8 Prozent gesteigert. Allerdings ist das Gefälle innerhalb der einzelnen Branchen riesig. So brach das Geschäft mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren um 27,7 Prozent ein, während der Internet- und Versandhandel auf ein Wachstum von 20,6 Prozent kam.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt hingegen vor einer Pleitewelle. Diese könnte vor allem dann kommen, wenn eine zweite Corona-Welle zu einem erneuten Lockdown mit Geschäftsschließungen komme (Quelle: Reuters).

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