VON ABGANG KEINEN SCHIMMER. Der Trend des Perlenschmucks wurde schon Anfang 2022 groß ausgerufen – und siehe da: Er begleitet uns noch immer! Was hat die Perle, was andere nicht haben, um in einer Zeit so vielfältiger und schnelllebiger Trends das Bild der Schmucklandschaft immer noch zu beherrschen? Wir gehen dem Thema auf den Grund. Also, … quasi Perlentauchen.

Ganz unschuldig rein und weiß kommt sie daher. Und damit ist auch schon der erste Grund gefunden, warum die Perle bei den Konsumenten so gut ankommt. Sie ist eben nicht ganz so … laut wie der weiße Zirkonia – und erst recht nicht seine bunten Brüder. Mit ihrem matten Schimmer gibt sie zu verstehen: „Ich bin eine Dame. Ich bin ernst zu nehmen.“ Und damit wird sie gern zum Accessoire von Frauen, die ebenso über sich denken und dies nach außen tragen wollen. Frauen in der Blüte ihres Lebens sprechen der Perle ebenso zu wie die jungen Mädchen, die ihre Schönheit gerade erst für sich entdecken.

Freilich, die Perle ist eine erhabene, alte Veteranin in der Welt des Schmucks. Sie zierte bereits das Haupt der englischen Tudor-Königin Elisabeth I. und reihte sich als Strang um den Hals der amerikanischen Vizepräsidentin Kamala Harris. Da sie schon so viel erlebt hat, ist sie auch heute noch bereit, sich den Zeiten anzupassen. Wohlwollend lässt sie sich auch neben den funkelnden Zirkon setzen, sich gar von ihm umkränzen und ist auch bereit, sich die Ketten mit Stilelementen einer moderneren Zeit zu teilen. Ob man sie nun mit silbernen Chunky-Chains paart oder mit wuchtigen Goldnuggets – die Perle glänzt immer, egal in welcher Legierung man sie in Szene setzt. Und flüstert leise von ihrer zeitlosen Eleganz.  Sie weiß eben, was sie kann.

Das Vertrauen schenken ihr die Frauen seit einem Jahr beständig in Form des Soloauftritts am Ohr. Doch gerade, weil die Perle ihre Aufgabe als Ohrstecker so glänzend gemeistert hat, bemerken die Damen, dass Großmutter mit der Perlenkette da vielleicht doch einer gewissen Sache auf der Spur war. Reine Perlenstränge erobern immer mehr Juweliergeschäfte. Der leise Siegeszug der Perle ist so umfangreich, dass man sie auf ihre alten Tage vielleicht doch noch ein wenig überraschen kann: Auch Männer wollen sich auf einmal mit ihr schmücken! Zugegeben: Zurzeit wagen es nur die ganz mutigen, stilbewussten und mode-affinen aus der Männerwelt, sich die Perle zu eigen zu machen. Aber in ihrer Güte und Wandelbarkeit erlaubt sie auch dies. 

Nein, die Perle ist ganz und gar nicht geizig. Im Gegenteil: Im Grunde ist die Perle ein nachwachsender Rohstoff und darf sich damit auch einer gewissen Nachhaltigkeit rühmen. Damit erleichtert sie vor allem der jungen Generation das Gewissen, denn sie weiß den Schatz aus der Muschel selbst dann zu schätzen, wenn er in Süßwasser herangezüchtet wurde. Ihre Schönheit ist eben wahrlich unerschütterlich. Das Kommen und Gehen von Trends nimmt sie so huldvoll hin wie Ebbe und Flut. Es ist ihr vertraut. Sie kommt ja schließlich aus dem Meer.