Handelsverband Deutschland bei Midijobs skeptisch

Midijobs

Der neue Gesetzesentwurf kann für den Einzelhandel teuer werden.

Bei den Midijobs warnt der Handelsverband Deutschland vor einer Benachteiligung der Arbeitgeber.



Die Einkommensgrenze beim Minijob soll auf 520 Euro im Monat angehoben werden. Diesen Plan der Ampelkoalition begrüßt der Handelsverband Deutschland (HDE). Gleichzeitig warnt der HDE vor einer zu starken Belastung der Arbeitgeber bei der Beschäftigung im Übergangsbereich, den sogenannten Midijobs.

Der Bundesrat hat die Anhebung der Einkommensgrenze grundsätzlich begrüßt. Zudem hat der Bundesrat jedoch die Bundesregierung um weitere Informationen gebeten. Demnach sollte die Bundesregierung zusätzliche Anreize bieten, damit Arbeitgeber Minijobs in sozialversicherungspflichtige Midijobs umwandeln. Allerdings sieht die Bundesregierung hier keine Möglichkeit, entsprechende Anreize zu schaffen.

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HDE-Geschäftsführer Steven Haarke warnt vor Mehrbelastung bei Midijobs.

Midijobs sorgen für höhere Kosten

„Mit der Anhebung und Dynamisierung der Entgeltgrenze beim Minijob wird eine seit Langem geäußerte Forderung des HDE umgesetzt. Das ist natürlich sehr erfreulich, dabei muss es aber auch bleiben“, so Steven Haarke, HDE-Geschäftsführer für Arbeit und Soziales. Allerdings sieht Haarke in dem entsprechenden Gesetzesentwurf ein wesentliches Problem: Normalerweise wird die Sozialversicherung paritätisch von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Beim Übergang von Minijob zum sozialversicherungspflichtigen Midijob sollen die Arbeitgeber die Hauptlast tragen.

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Der Einzelhandel muss bei Midijobs mit deutlichen Zusatzkosten rechnen.

„Diese Regelung zu den Midijobs im Gesetzentwurf ist absolut inakzeptabel und zudem auch gar nicht vom Koalitionsvertrag gedeckt“, betont Haarke. Es handle sich dabei letztlich um eine folgenschwere Umverteilung der Beitragslast beim Midijob, die die Arbeitgeber teuer zu stehen komme.

„Damit sollen ganz gezielt große Arbeitgeber in Branchen mit einer typischerweise hohen Teilzeitquote wie dem Einzelhandel durch jährliche Zusatzkosten in Millionenhöhe sanktioniert werden“, so Haarke weiter.

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