KAUFHOF IN TURBULENZEN

Von „verschuldet“ über „keine Probleme mit den Banken“ bis zu „gut gerüstet für das Weihnachtsgeschäft“ ist aktuell so einiges über die Warenhauskette Kaufhof zu lesen. Was steckt dahinter?


Noch Anfang September hieß es: Ratlose Gesichter bei den Eigentümern der Galeria Kaufhof. Vor zwei Jahren übernahm der kanadische Warenhaus „Experte” HBC, den Kaufhaus-Multi von der deutschen Metro Gruppe. Verleger Alexander Meth verdeutlichte: „Das Rezept Sale und Super-Sale ging nicht auf. Zudem hatte man Pech. Anschläge in Berlin und auch Brüssel sorgten für leere Kassen. Nun ist man überschuldet. Die Hektik in der Kölner Zentrale schien zu wachsen. Mein Tipp: Da kündigt sich bald einen Merger mit Karstadt an.“

Doch schon kurz danach ruderte Kaufhof-Chef Wolfang Link zurück: Er dementiert, dass der Konzern Schwierigkeiten habe seine Immobilien und Waren zu finanzieren. Angeblich werfe die Bankengruppe unter Führung der LBBW der Kaufhof-Muttergesellschaft HBC und deren Immobilienbeteiligung HBS vor, nicht mehr alle Bedingungen zu erfüllen, die bei der Finanzierung bei der Übernahme von Kaufhof-Warenhäusern vor knapp zwei Jahren vereinbart wurden.

Neben dem klaren Dementi kündigte Link auch Investments an. Jedes Jahr will Kaufhof demnach 20 Häuser in weniger exponierten Lagen modernisieren: „Wir haben intern eine Liste, an der wir arbeiten, welche Häuser wir in welcher Reihenfolge modernisieren wollen.“ Ob man sich dabei auf Mittelstädte oder absolute Toplagen konzentriere, ist noch ungeklärt.

Der kanadische Eigner des Kaufhofs sieht die Warenhauskette außerdem für das Weihnachtsgeschäft gut gerüstet. „Wir sind in Gesprächen mit unseren Lieferanten und haben keinerlei Unterbrechungen der Warenversorgung“, sagte der Einkaufschef von Hudson's Bay in Europa, Edo Beukema, Anfagn dieser Woche während einer Telefonkonferenz. „Wir sind warenseitig gut aufgestellt für die Weihnachtssaison – alles im grünen Bereich.”

Zudem liege der Umsatz in den 97 Kaufhof-Warenhäusern, laut einem Bericht der Welt, derzeit bereinigt knapp unter dem Vorjahr. Eine Fusion mit der Karstadt-Gruppe des österreichischen Investors Rene Benko lehne Link kategorisch ab.

Die Zeit wird zeigen, wie es mit Kaufhof weitergeht.

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