Kommentar: Schulterschluss gesucht

Das gemeinsame Vorgehen von Industrie und Handel der Schuhbranche kommentiert Ulrich Voß, Chefredakteur „Blickpunkt Juwelier“.


Die Signale aus dem Schuhhandel machen Mut (hier). Industrieverbände und die beiden wichtigsten Verbundgruppen mit gemeinsam rund 6.000 Händlern in Europa haben sich an einen Tisch gesetzt und die Verschiebung der Saison beschlossen. So einfach kann es gehen!

Beide Interessensgruppen haben die gleichen Ziele. Sogar das Bundeskartellamt hat grünes Licht gegeben. Auch der Bundesverband des Deutschen Schuheinzelhandels hofft, dass damit eine große Rabattschlacht vermieden werden kann. Dies ist ein beispielhaftes Vorgehen, das gern auch in unserer Branche stattfinden dürfte. Denn die Probleme sind für alle Beteiligten im Einzelhandel gleich: Egal ob und in welchem Umfang es sich um Saisonware handelt – gesucht werden Ideen, verlorene Umsätze aus der Zeit des Lockdowns aufzuholen.

Es ist nicht zu erwarten, dass es in der Schmuck- und Uhrenbranche einen ähnlichen Schulterschluss geben wird, geben kann. Denn Verbundgruppen, Verbands- oder Lobbyarbeit haben in unserer Branche in der Vergangenheit keine große Rolle gespielt. Dies rächt sich in schwachen Stunden. Was der Schmuck- und Uhrenhändler aber am Beispiel aus dem Schuhhandel lernen kann, sind zwei Punkte. Erstens: Eine Rabatt-Schlacht muss verhindert werden. Hier darf der Modehandel keine ansteckende Wirkung entfalten. Zweitens: Hat vielleicht auch die Industrie Wünsche oder Ideen? Nachfragen lohnt sich.

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