Kommentar zur Baselworld

Die Aussteller 2020 drohen der Messeleitung. Dies kommentiert Ulrich Voß, Chefredakteur „Blickpunkt Juwelier“.


Da sitzt Frust! Die Aussteller 2020 erwarten mehr Loyalität von der Baselworld. Dies ist aus ihrer Sicht vollkommen verständlich. Eben weil die Baselworld als Weltleitmesse solch eine starke Stellung hatte, konnte sie viel verlangen. Da darf man als geschröpfter Aussteller davon ausgehen, dass die Messe im Saft steht und auch mal ein paar Jahre Durststrecke durchsteht. Doch die Messe verlangt erneut viel, vielleicht zu viel. Das aktuelle Angebot der Messeorganisation, 85 % der Gebühren nicht zurückzuzahlen, sondern ins neue Jahr zu übernehmen, obwohl der Event nicht stattfindet, ist ein starkes Stück – das nun nicht mehr akzeptiert wird.

Das Aussteller-Komitee – für viele Branchenkenner war es in der Vergangenheit eher eine Alibi-Institution, die bei der alljährlichen Pressekonferenz ein wenig Redeanteil bekam – dieses Komitee hat sich nun auf die Hinterbeine gestellt und droht unverhohlen. Verwunderlich ist der scharfe Ton. Man wolle sämtliche Gebühren zurück, sonst befürchte man, dass dies „schlicht und einfach das Ende der Messe“ sei.

Fakt ist aber auch, dass dies nun die zweite gelbe Karte in kurzer Zeit ist. Zuerst geht die Swatch Group und läutet einen Aussteller-Schwund an, wie man ihn noch nie auf der Baselworld erlebt hatte. Nun droht der Rest der Aussteller. Die Loyalität scheint gänzlich verspielt. Es wird eng.

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