So wird die Vitrine zur echten Verkaufshilfe

Ladenbauer Michael Hemann verrät, wie eine Vitrine zur echten Verkaufshilfe wird.

Ladenbauer Michael Hemann verrät, wie eine Vitrine zur echten Verkaufshilfe wird.

Erfahrung. Die Drehvitrinen von Max Fröhlich fertigt Ladenbauer Michael Hemann aus Stemwede-Haldem (Nordrhein-Westfalen). „Blickpunkt Juwelier“ fragte ihn, was eine Vitrine können muss, damit sie beim Fachhändler zum erfolgreichen „Verkäufer“ wird.



BLICKPUNKT JUWELIER: Wie muss eine sinnvolle Platzierung der Produkte aussehen – fixe Vorgaben auf jedem Tablett oder freie Gestaltung der Tabletts und der Themen?

MICHAEL HEMANN: Ich finde es gut, wenn man verschiedene Themen präsentieren und den Schmuck auch als Set zeigen kann – je nach Philosophie des Juweliers.

BJ: Wie sieht eine ideal-typische Nachbestellungs-Art aus?

HEMANN: Unsere Drehvitrinen verfügen über einen Unterschrank mit einem Schubladensystem für ein Unterlager, damit der Juwelier eine etwaige Lücke sofort auffüllen kann. Auch hier steht die leichte Bedienbarkeit im Vordergrund. Wenn der Händler für seinen Kunden ein Schmuckstück aus dem Unterlager in der Vitrine holt, muss er den Verbraucher hierzu nicht alleine lassen und kann ihn vor Ort weiter bedienen. So fühlt sich der Kunde wertgeschätzt, andere Kunden müssen nicht länger als nötig warten und die Kaufaktion findet letztlich auch statt.

BJ: Wie sieht eine ideale Beleuchtung beziehungsweise Stromzufuhr aus, was ist in punkto Lichtfarbe zu beachten?

HEMANN: Es gibt verschiedene Ansätze. Mit Akku betriebene Vitrinen-Beleuchtungen sind für den Außenbereich geeignet. Während die Drehvitrine im Geschäft mit Dauerstrom auch ein hervorragendes Nachtlicht bietet. Die Lichtfarbe, so ist meine Meinung, sollte dem natürlichen Licht der Sonne am nächsten kommen, also bei 3800 bis 4000 Kelvin liegen, und darf auf keinen Fall zu grell sein.

„Eine Vitrine muss den Schmuck in seiner Vielfalt schnell und deutlich präsentieren und dabei leicht bedienbar sein – nach dem Motto: Raus aus der Schublade und rein in die Vitrine!" Michael Hemann
„Eine Vitrine muss den Schmuck in seiner Vielfalt schnell und deutlich präsentieren und dabei leicht bedienbar sein – nach dem Motto: Raus aus der Schublade und rein in die Vitrine!" Michael Hemann

BJ: Wie sieht es mit dem Diebstahlsschutz aus?

HEMANN: Die Glastüren unserer Vitrinen sind verschlossen und die Tür vor den Schubladen verfügt über ein Schnappschloss. Selbst Unterschränke in denen sich nur Verpackungen befinden, sollten abschließbar sein. Das schreckt etwaige Diebe ab.

BJ: Wo ist Ihrer Meinung nach der perfekte Platz für eine Vitrine? In der Frequenzlage am Eingang? Oder doch eher bei hoher Verweildauer an der Kasse oder im Servicebereich?

HEMANN: Ganz klar im Eingangsbereich. Wir beraten unsere Auftraggeber dahingehend, dass im vorderen Teil des Geschäftes eher die die kurantere Ware präsentiert werden sollte, im hinteren Bereich hingegen die hochwertigeren Produkte. Aber das ist natürlich abhängig von der Firmenphilosophie des Juweliers.

BJ: Welches Material eignet sich besonders für eine Vitrine?

HEMANN: Das nachhaltige Naturprodukt Holz ist ideal. Es ist wertig, langlebig und unterstreicht auf angenehme Weise die Wertigkeit des Schmucks. Holzvitrinen fügen sich leicht in das vorgegebene Ambiente ein und wirken nicht wie ein Fremdkörper – vorausgesetzt man stimmt sie farblich und stilistisch auf die Inneneinrichtung ab. Metall hingegen ist eher kalt, abweisend und laut in der Anmutung.

BJ:  Sollte eine Vitrine eher unauffällig sein oder auf sich aufmerksam machen, um den Produkten eine Bühne zu bereiten?

HEMANN: Ein Möbelstück sollte sich grundsätzlich etwas zurücknehmen. Die Vitrine sollte lediglich wegen des Schmucks auffallen und von sich Rede machen. Sie muss wie ein Bilderrahmen für den Schmuck sein.

BJ:  Was macht die Vitrine nicht nur zu einem Aufbewahrungs- und Präsentationsort, sondern auch zu einer echten Verkaufshilfe?

HEMANN: Eine Vitrine muss den Schmuck in seiner Vielfalt schnell und deutlich präsentieren und dabei leicht bedienbar sein – nach dem Motto: Raus aus der Schublade und rein in die Vitrine!

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