Teil-Lockdown verdirbt Cityhandel das Weihnachtsgeschäft

„Ohne Handel stirbt die Innenstadt“: HDE-Chef Stefan Genth appelliert an die Budesregierung, die Überbrückungshilfen rasch und unbürokratisch auszuzahlen.

Der Lockdown light macht dem Innenstadthandel das Weihnachtsgeschäft kaputt: HDE-Chef Stefan Genth.

Unterschiedliche Umsatzentwicklungen zwischen Online- und Offline-Handel setzen sich auch im Weihnachtsgeschäft fort. 


Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht für die letzten beiden Monate des Jahres zwar von 1,2 Prozent Umsatzplus auf 104 Mrd. Euro. Das Gros des Wachstums entfällt dabei aber auf den Online-Handel sowie Branchen wie Möbel, Baumärkte und Lebensmittel. „Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Einzelhändler die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Viele Branchen wie der Buchhandel, Händler mit Uhren und Schmuck oder der Spielwarenhandel machen in den beiden letzten Monaten mehr als ein Fünftel ihres Jahresumsatzes“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. 


Die Weihnachtsumsätze im Online-Handel werden voraussichtlich um 19 Prozent auf dann über 17 Mrd. Euro zulegen. Gleichzeitig macht eine aktuelle HDE-Unternehmensumfrage deutlich, dass die Innenstadthändler von starken Beeinträchtigungen durch den Teil-Lockdown und in der Folge sinkenden Kundenfrequenzen sowie schrumpfenden Umsätzen ausgehen. „Der Handel in den Innenstädten darf zwar öffnen, gleichzeitig appelliert die Politik aber an die Kunden, zuhause zu bleiben. In der Folge können die Geschäfte mit Blick auf extrem sinkende Kundenfrequenzen vielerorts wirtschaftlich nicht mehr überleben“, so Genth weiter. Deshalb fordert der HDE die Bundesregierung auf, ihr Nothilfeprogramm für wegen der Corona- Pandemie geschlossene Betriebe auch für Einzelhändler zu öffnen. Zudem müssten die Kriterien für die Überbrückungshilfen des Bundes angepasst werden.

„Die Kunden kaufen auch in der Corona-Krise Geschenke, sie shoppen aber deutlich mehr online und gehen seltener in die Innenstädte“, so Genth. Das zeigen auch Daten des HDE-Konsumbarometers: Demnach wollen 44 Prozent der Verbraucher ihre Weihnachtseinkäufe verstärkt online erledigen. Das bei den Weihnachtseinkäufen beliebteste Geschenk wird wie bereits in den Vorjahren der Gutschein sein. 

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