Special Inflation: Stimmen aus der Branche 2022

Inflation: Wie geht die Branche damit um, wenn die Preise merklich höher werden? © Shutterstock

Inflation: Wie geht die Branche damit um, wenn die Preise merklich höher werden? © Shutterstock

Wie ist es dem Fachhandel in den letzten zwei Jahren ergangen, welche Lehren konnte man aus dieser Zeit ziehen und wie geht es weiter? Lesen Sie die Interviews in unserer Serie.



Aktuell wirkt es so, als würde die Welt zu einer neuen Art von Normalität zurückfinden – trotz der aktuellen Geschehnisse in der Welt. Die Frage, die wir nun stellen, lautet: Wie geht es nun in Zukunft für den Fachhandel weiter?

Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, haben wir mit Vertretern der Branche, sowohl aus dem Fachhandel als auch auf der Seite der Lieferanten, die vergangenen zwei Jahre Revue passieren lassen und wichtige Fragen gestellt:
Wie erlebt die Branche die aktuelle Situation? Wie hat sie die Pandemie erlebt? Welche Maßnahmen konnten getroffen werden, um trotz der vielen Lockdowns noch Umsätze zu erzielen und den Einschränkungen so gut wie es geht entgegenzuwirken?

Wie soll, kann und darf man in den kommenden Monaten mit der Inflation, den gestiegenen Rohstoffpreisen und etwaigen Lieferengpässen umgehen?

Zu diesen Fragen lesen Sie die Meinung von Rolf-Detlef Willer von Juwelier Willer aus Hamburg, Sylke und Frederic Wortmann von Juwelier Steinbreder aus Melle.

Mehr zum thema


14 Goldschmuck erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit. © Blush
14 Goldschmuck erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit. © Blush

Die Chance für den Fachhandel

Basierend auf eigenen Beobachtungen sowie den Aussagen unserer Gesprächspartner hat Blickpunkt Juwelier identifiziert, dass die große Chance für den Fachhandel in hochwertigem Goldschmuck mit Qualität in 14 Karat liegt.

Während Silber durchaus seine Berechtigung beim Fachhandel hat, birgt Goldschmuck die Chance auf Verkaufserfolge mit weit höherem Umsatz. Tatsächlich spalten sich nämlich die Verbraucher in zwei Lager:

Kunden, die lieber günstig kaufen und angesichts der aktuellen Lage auf den Besuch beim Juwelier komplett verzichten oder aber auf den weit günstigeren Online-Handel zurückgreifen. Die besser betuchte Kundschaft ist jedoch diejenige, deren Konsumverhalten sich auch während der Pandemie, der Inflation und des Kriegs nicht geändert hat. Im Gegenteil: ist der Fall und war bis vor kurzem wohl kaum vorstellbar: Diese wohlhabenden Verbraucher sind zunehmend bereit, höhere Preise zu akzeptieren, da sie sie nicht spüren.

Es geht sogar noch weiter: Kostet ein Schmuckstück mehr als zuvor, verstärkt der höhere Preis nur das gute Gefühl, sich etwas Wertvolles gegönnt zu haben, das lange Zeit überdauert oder seinen Wert gar noch steigert – ein Hinweis, den der Juwelier übrigens gerne bei der Beratung an seine Kunden weitergeben darf.

Immer flüssig? Ein großer Teil der Bevölkerung hat ein kleineres Budget und ist nicht bereit, Summen jenseits der 500 Euro für Schmuck auszugeben. © Shutterstock
Immer flüssig? Ein großer Teil der Bevölkerung hat ein kleineres Budget und ist nicht bereit, Summen jenseits der 500 Euro für Schmuck auszugeben. © Shutterstock

Hochwertig? Ja, aber nicht für alle

 Trotz der guten Verkäufe, die auch die Lieferanten im hochwertigen Goldbereich sehen, herrscht hier auch das Bewusstsein, dass es einen breiten Kundenstamm gibt, der ein kleineres Budget beim Einkaufen zur Verfügung hat und sich dennoch etwas leisten möchte.

Einblicke in diesen Bereich und zum Thema „Leistbarkeit“ und einen alternativen Blick auf die Frage, wie am sinnvollsten mit den Nebeneffekten von Inflation und Preiserhöhungen umzugehen ist, liefern Roland Kaulfuß, Geschäftsführer der Kraemer Juweliergruppe sowie Guido Abeler, Geschäftsführer von Carl Engelkemper Münster.

Im Anschluss an die Interview-Reihe bieten wir einen Ausblick auf eine mögliche Zukunft und fassen die wichtigsten Lektionen für Sie zusammen.

Teilen
Keine Kommentare

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar

Verwandte Themen

Ähnliche Themen