Update: Bayern tritt auf die Bremse

Die kleineren Geschäfte in Bayern werden erst am 27. April und somit eine Woche später als gestern von Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt öffnen.


Auch BVJ-Geschäftsführer Joachim Dünkelmann hatte im Gespräch mit „Blickpunkt Juwelier“ vor einem Flickenteppich und unterschiedlichen Umsetzungen der gestrigen Beschlüsse in den 16 Bundesländern gewarnt (hier). Es ging um die Frage, ob alle Landeschefs den gestrigen Beschlüssen komplett folgen würden. Ausgerechnet Bayern ist nun ausgeschert. Wie der bayrische Ministerpräsident Markus Söder, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist und gestern bei der Pressekonferenz neben Merkel saß, mitteilte, wird Bayern den Shutdown kleinerer Geschäfte erst eine Woche später umsetzen. Offenbar folgte das Kabinett in München nicht den Berliner Beschlüssen von gestern.

Wie nun bekannt wurde, sollen in Bayern erst ab dem übernächsten Montag, 27. April, Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Dies kündigte Söder nach der heutigen Sitzung des Kabinetts in München an. Damit hebt der Freistaat die Beschränkung rund eine Woche später als der Rest der Republik auf. „Wir wollen keine unkontrollierte Exit-Strategie”, sagte Söder. Man werde manche Lockerungen später als andere Bundesländer ergreifen und beobachten, wie sich Maßnahmen auf die Zahl der Infektionen auswirken.

Zudem kündigte Söder weitere Details zu den künftigen Bestimmungen für Händler an. Maximal 40 Personen gleichzeitig dürfen sich laut Söder gleichzeitig in den wieder eröffneten Geschäften aufhalten. Es müsse Konzepte für Hygiene, Einlass, Parkplatzregelungen geben. Kaufhäuser und Shoppingmalls bleiben geschlossen. Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen sind von der Quadratmeter-Grenze ausgenommen. Bereits ab 20. April dürfen in Bayern Bau-, Gartenmärkte und Gärtnereien öffnen.

Auch in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen beraten die Parlamente heute, in Hamburg, Sachsen und Brandenburg morgen über die Umsetzung der Beschlüsse. Hessen will „in den kommenden Tagen“ Details nennen.

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