Verbraucherstimmung erholt sich weiterhin nur sehr langsam

Das Konsumbarometer, das vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag des HDE erstellt wird, hat eine Indikatorfunktion für den privaten Konsum. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.

Im September erholt sich die Verbraucherstimmung nur sehr langsam von den Auswirkungen der Corona-Krise. Das zeigt das aktuelle HDE-Konsumbarometer. 


Demnach zeigt der Trend zwar wie schon in den vergangenen Monaten nach oben, es geht aber nur in kleinen Schritten aufwärts. Die deutliche Aufhellung der Verbraucherstimmung aus den zurückliegenden zwei Monaten lässt nach. Die Verbraucherstimmung hat sich damit zwar im Vergleich zu den Krisenmonaten März bis Mai deutlich erholt, aktuell fehlt dem Trend allerdings die Dynamik für weitere spürbare Ausschläge nach oben. Diese eher abwartende Haltung der Verbraucher könnte auf die wieder angestiegenen Corona-Infektionszahlen zurückzuführen sein.

Die Sorge um die eigene finanzielle Situation bei den Konsumenten geht zurück. Dementsprechend steigt laut HDE-Konsumbarometer die Anschaffungsneigung der Verbraucher, sie bleibt allerdings weiter unter dem Vorjahreswert. Die Auswirkungen der Mehrwertsteuersenkung sind also bisher eher gering. Positiv gestimmt sind die Verbraucher mit Blick auf die Entwicklung ihrer Einkommen. Allerdings planen viele mit erhöhten Spareinlagen und wollen ihr Geld nicht nur für den Konsum nutzen. Die Sparneigung nimmt zu, offenbar geht es in diesen Krisenzeiten auch um den Aufbau von Risikovorsorge.

Insgesamt kann der private Konsum angesichts des positiven Trends zur gesamtwirtschaftlichen Erholung beitragen. Da der Arbeitsmarkt sich derzeit nicht weiter verschlechtert, dürfte der moderate Wachstumsimpuls des privaten Verbrauchs – zumindest zunächst – anhalten.

Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 2.000 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.

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