Vicenzaoro 2023: Diese großen Trends sollten Sie beachten

Die Vicenzaoro-Septemberausgabe verzeichnete einen Besucherzuwachs um 50 Prozent. © BlickpunktJuwelier

Auf der Vicenzaoro werden Trends nicht nur erforscht, sie werden auch gemacht. Während künstliche Intelligenz und Labordiamanten die Vorträge dominieren, offenbaren die Schmuckhersteller noch weit mehr interessantes.



Was für den Fachhandel noch wichtig wird – in Vicenza ist es bereits zu sehen. Die Schmuckmesse in Italien rühmt sich zurecht, ein Ort zu sein, an dem Trends entstehen und entdeckt werden. Grund dafür ist natürlich auch hier erneut das internationale Publikum. Große Märkte wie die USA oder Asien treiben Entwicklungen im Schmuck voran, die früher oder später auch in den Juweliergeschäften Mitteleuropas sichtbar werden – ob es Ihnen bewusst ist oder nicht: Was Ihre Kunden morgen wollen, könnte schon jetzt auf der Vicenzaoro in den Vitrinen stehen.

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Diamantschmuck in Kombination mit Tansanit von Gismondi, High Jewellery Halle 7. © BlickpunktJuwelier

Opulenz und 80er-Revival

Egal, wo man hinschaut, der aktuelle Schmuck – vor allem im High-Jewellery-Bereich – ist groß, glänzend und auffällig und mitunter auch sehr farbenfroh. Hier sieht man die extravagantesten und opulentesten Stücke, die in Deutschland wohl nur von den allermutigsten Frauen mit tadellosem Modebewusstsein getragen werden – doch das bedeutet nicht, dass man einfach daran vorbeigehen soll. Schmuckdesigner bedienen mit der hochwertigen Extravaganz aktuell besonders den Mittleren Osten, den in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten sitzen zahlungskräftige Kunden und der Schmuck trifft genau ihren Geschmack. Wenn man dem Pfad des Geldes folgt, merkt man allerdings auch, dass für den Rest der Welt einige Brocken hängen bleiben.

Glamouröse Colliers von Gold Art, gesichtet in der High Jewellery Halle 7. © BlickpunktJuwelier

Die Opulenz zeigt sich derzeit in einem schwungvollen Revival der 80er-Jahre. In Zeiten von Krieg und Krise legt die Schmuckwelt ihren Fokus auf ein Jahrzehnt, in dem Mode und Schmuck von großen Stars, guter Laune und Disco geprägt waren. Große Colliers mit leuchtenden Farbsteinen, große Ohrringe und breite Armreifen dominieren in Italien die Schmuckvitrinen. Große, polierte Goldflächen sind in, genauso wie breite Diamant-Choker und Armbänder. Es soll funkeln und glänzen.

Ein bekannter Name, der sich dem Trend ebenfalls angeschlossen hat, ist die Premium-Marke Nanis. Für die neue Schmuck-Kollektion, die den passenden Namen „Diva“ trägt, haben Designerin Laura Bicego und ihr Mann Piero noch einmal tief in den Archiven der Manufaktur gekramt. Die Schmuckstücke, die nun auf der Vicenzaoro präsentiert wurden, passen also nicht nur stilistisch ins Konzept, sondern sind wirklich und wahrhaftig das Erzeugnis einer vergangenen Zeit.

Polierte Goldkreationen von Antonini. © BlickpunktJuwelier

Versatilität, Innovation und Technologie

Die Kundschaft von heute will adaptierbaren, wandelbaren Schmuck, der sich leicht den eigenen Wünschen anpassen und einfach in den Alltag der Menschen einfügen lassen. Dieser Trend ist nicht neu, doch in Vicenza wird er auf die Spitze getrieben. Hersteller wie Fabergé oder Alessio Boschi erschaffen Schmuck-Kreationen, die auf fünf verschiedene Weisen getragen werden können. „Vorder- oder Rückseite“, „kurz oder lang“ sind dabei nur die Grundlage für das, was möglich ist. Die Stücke, die das internationale Publikum begeistern, werden Ohrringe für zuhause, das Büro und die Abendgala gleichzeitig, und lassen sich mit nur wenigen Handgriffen zur Brosche oder zum Kettenanhänger umwandeln. Die Anhänger eines Colliers werden zum Herzstück eines Cocktailrings oder zum funkelnden Ohrhänger.

In den Ringen von GioMIo versteckt sich ein Mechanismus, der sich an die Größe des Fingers anpasst. © Blickpunkt Juwelier

Oft spielt hier der Kontrast zwischen schlichter Eleganz und auffälliger Pracht eine Rolle. Die Idee dahinter: Wenn die anspruchsvolle Kundin ein teures Stück erwirbt, möchte sie es zu so vielen Gelegenheiten tragen wie nur möglich. Die Metamorphose des Schmucks lässt ihn subtil glänzen, wenn der Anlass legerer Natur ist und wirkungsvoll erstrahlen, wenn die Dame sich auf einem besonderen Anlass bewegt.

Redestoff für Beratung im Fachhandel

Man merkt: Um diese neue, umfangreiche Wandelbarkeit des Schmucks zu gewährleisten, bedarf es nicht nur eines guten Designs und besonderer Innovationskraft, sondern auch neuer Technologien, die für den Schmuck zum Einsatz kommen. Sie machen Gold- und Diamantarmbänder flexibel, ermöglichen das „Baukastenprinzip“ bei Colliers und Ohrringen oder sorgen dafür das Ringe sich mühelos der veränderlichen Stärke der Finger anpassen. Überall sieht man es: Der Schmuck muss und will für die individuellen Bedürfnisse der Menschen gemacht sein. Schön, bequem, wandelbar und zu allem bereit. Da der Trend zur Hochwertigkeit ebenfalls stärker wird, muss der Schmuck nun eben weit mehr leisten, als nur gut auszusehen. Was sich dahinter verbirgt, bietet auch den Fachhändlern guten Gesprächsstoff und Verkaufsargumente bei ihren Kunden.

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