Der Plan von Karstadt-Eigner René Benko, den schwächelnden Kaufhof zu schlucken birgt laut Experten eine große Gefahr: Bei einer Elefantenhochzeit wäre jedes zweite der insgesamt 180 Warenhäuser vom Aus bedroht und Tausende Jobs in Gefahr!
Der Plan von Karstadt-Eigner René Benko, Galeria Kaufhof zu übernehmen und in eine Deutsche Warenhaus AG zu überführen, stößt bei Handelsexperten vielfach auf Kritik. Für den Fall einer Elefantenhochzeit ist für Jörg Funder, Professor am Institut für Internationales Handelsmanagement in Worms, jedes zweite der knapp 180 Häuser von Kaufhof und Karstadt vom Aus bedroht – und damit tausende Arbeitsplätze. Kaufhof und Karstadt haben zusammen rund 46.000 Mitarbeiter!
Norbert Portz, Städtebauexperte des Kommunalverbands, meinte in der „Welt am Sonntag“ ein Zusammenschluss sei eine Riesengefahr. “Damit droht ein großer Brocken aus dem Mosaik des Innenstadtbilds herauszubrechen.” Karstadt-Eigentümer René Benko hatte dem kanadischen Kaufhof-Mutterkonzern HBC Anfang November ein Übernahmeangebot von schätzungsweise drei Milliarden Euro gemacht. HBC dagegen sprach von einem nicht bindenden Angebot, dessen Finanzierung nicht belegt sei.
Die Übernahme des schwächelnden Kaufhofs durch Karstadt würde den Schlusspunkt in der Konsolidierung der deutschen Warenhauslandschaft setzten. Wo einst Karstadt, Kaufhof, Hertie und Horten um die Kundengunst kämpften, bliebe nur noch ein Anbieter übrig. Er hätte unter Umständen bessere Chancen, sich gegen die Konkurrenz aus dem Internet, gegen moderne Einkaufscenter und Filialisten wie H&M, Zara und Primark zu behaupten. “Es ist das Beste, was die schwächelnden Kaufhäuser noch machen können”, sagte der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein.
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