Weihnachtsgeschäft schwach angelaufen

Der Weihnachtseinkauf wird heuer etwas bescheidener ausfallen.

Enttäuschend verlief der Auftakt zum Weihnachtsgeschäft. Für 80 Prozent der Einzelhändler ging die Rechnung bisher nicht auf.



Corona verdirbt den Kunden die Lust aufShopping. Zu dieser Einschätzung kommt der Handelsverband Deutschland (HDE) nach einer Umfrage am Ende der letzten Novemberwoche. Lediglich 20 Prozent der befragten Einzelhändler waren mit den bisherigen Umsätzen im Weihnachtsgeschäft zufrieden.  Der HDE fordert deshalb weiterhin, 2G- und 3G-Regeln im Einzelhandel abzuschaffen bzw. nicht einzuführen. Es gäbe dafür auch keine Veranlassung. Schließlich herrsche im Einzelhandel auf Grund der funktionierenden Hygienekonzepte und der Maskenpflicht keine erhöhte Infektionsgefahr.

„Der Einzelhandel konnte den immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen mit steigenden Infektionszahlen, höherer Inflation und Lieferengpässen bis in den November hinein trotzen. Die Folgen der dramatischen Verschärfung der Coronakrise erreichen jedoch in der zurückliegenden Woche vor dem 1. Advent den Einzelhandel“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Laut der HDE-Umfrage ist knapp mehr als die Hälfte der stationären Nonfood-Händler mit der Umsatzentwicklung in der letzten Woche unzufrieden. Wobei es auch hier Unterschiede gibt: So verlief das Geschäft im Bekleidungseinzelhandel besonders schwach. Hier ist nur jeder fünfte Händler zufrieden. Wobei die Kunden vor allem warme Bekleidung und Strickwaren gekauft haben.  Positive Impulse gab es hingegen bei Haushalts- und Spielwaren. Am häufigsten griffen die Kundinnen und Kunden in den vergangenen Tagen in den Bereichen Unterhaltungselektronik und Smartphones zu. Aber auch Comics und Puzzle waren durchaus gefragt. Überwiegend gut lief es demnach lediglich im Lebensmittelhandel.  Kunden kauften aber auch Haushaltswaren zum Kochen und Backen.

Keine Besserung in Sicht

Das schwache Geschäft führen die meisten Händler auf die flächendeckend niedrigeren Kundenfrequenzen zurück. Rund 60 Prozent der Handelsunternehmen berichten von Rückgängen gegenüber dem Vorjahr. „Viele Einzelhändler bangen um das Weihnachtsgeschäft und damit um ihre umsatzstärkste Zeit. Das ist auch eine Folge der vielerorts gültigen 2G- oder 3G-Regelung für den Einzelhandel in den Innenstädten. Denn die Schlangen vor der Kontrolle an den Türen der Nicht-Lebensmittel-Geschäfte schrecken die Menschen oft vom Einkaufen ab. Gleichzeitig ist allen auch in der Politik klar, dass der Einkauf kein Infektionsherd ist und Hygienekonzepte, Lüftungsanlagen sowie die Maskenpflicht für ausreichend Sicherheit sorgen. Deshalb müssen diese Zutrittsbeschränkungen wieder entfallen“, so Genth.

Die Hoffnung, dass das Weihnachtsgeschäft doch noch anzieht, ist gering. Denn nur zwölf Prozent der befragten Einzelhändler rechnen laut HDE angesichts der Corona-Restriktionen mit einer positiven Entwicklung der Umsätze vor Weihnachten. Allerdings rechneten viele Händler schon zuvor mit einem schwächeren Geschäft, da Inflation und Corona-Auflagen den Kunden das Einkaufserlebnis verderben würden.

Teilen
Keine Kommentare

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar

Verwandte Themen

Ähnliche Themen