Getrübte Kauflaune vor Weihnachten

Der Weihnachtseinkauf könnte doch bescheidener ausfallen.

Rasant steigende Preise sowie explodierende Corona-Zahlen sorgen für eine getrübte Kauflaune vor Weihnachten.



Es bleibt spannend: Der deutsche Einzelhandel ist derzeit noch optimistisch und rechnet mit Rekordumsätzen im Weihnachtsgeschäft. Geht es nach den GfK-Marktforschern, ist allzu große Vorfreude aber nicht angebracht. Schließlich wird sich die Stimmung der Konsumenten im Dezember eintrüben. Denn das Konsumklima-Barometer für Dezember wird laut GfK-Marktforscher um 2,6 auf minus 1,6 Punkte sinken. Und dabei handelt es sich nicht nur um den schlechtesten Wert seit einem halben Jahr. Dieser Wert liegt auch deutlich unter den Erwartungen. Denn von Reuters zuvor befragte Analysten hatten nur mit minus 0,5 Zähler gerechnet.

„Das Konsumklima wird gegenwärtig von zwei Seiten in die Zange genommen”, erklärte GfK-Fachmann Rolf Bürkl am Donnerstag. Die stark steigenden Corona-Inzidenzen schüren die Furcht vor weiteren Einschränkungen. Und dies verdirbt vielen Konsumenten die Kauflaune. Und zum anderen ist es eine Inflationsrate von 4,5 Prozent, die aktuell die Kaufkraft der Verbraucher schmälert. „Dies dämpft die Aussichten für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft etwas”, merkt Bürkl an. Und da die Pandemie hat einen erheblichen Teil der  Bevölkerung verunsichert. Daher steigt jetzt auch die Sparneidung der Konsumenten.

Vorsichtig optimistisch

Aber selbst der Handelsverband Deutschland ist nur mehr bedingt optimistisch: Zwar erwarten die Einzelhändler nach wie vor einen Rekordumsatz. Allerdings hänge alles vom weiteren Verlauf der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen ab. Bekanntlich gilt in mehreren Bundesländern im Einzelhandel vorerst die 2G-Regel, also nur Genesene und Geimpfte haben Zutritt.
Aber bereits im November stellte GfK fest, dass viele Konsumenten teure Anschaffungen im Sog sinkender Konjunktur- und Einkommensaussichten zumindest verschieben. Bereits das Barometer für diese Anschaffungsneigung  für November weist nur 9,7 Punkte aus. Niedriger war dieser Wert zuletzt im Februar mit 7,4 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen die GfK-Marktforscher bei dem Barometer somit einen Rückgang um knapp 21 Zähler.

Bereits im dritten Quartal hat der private Konsum das Wirtschaftswachstum in Deutschland gestützt. Dieser nahm nach der Aufhebung der coronabedingten Einschränkungen an Fahrt auf. So stieg der Privatkonsum gegenüber dem Vorquartal um 6,2 Prozent und trug 3,0 Prozentpunkte zum preis- und saisonbereinigten Quartalswachstum des Bruttoinlandsproduktes bei. Gebremst wurde das Wachstum am deutlichsten von den Bruttoanlageinvestitionen und vom Staatskonsum.

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