17 Prozent Umsatzplus für deutsche Produzenten

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Dr. Guido Grohmann, Geschäftsführer Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e. V. (BVSU) auf der INHORGENTA 2023.

Der Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien (BVSU) präsentierte im Rahmen der INHORGENTA die ersten statistischen Gesamtzahlen für das Jahr 2022. Import und Export laufen immer noch stabil auf hohem Niveau. Treibender Motor der Branche bleiben die Fachmessen.



Uhren Import und Export

Die Unternehmen der Schmuck- und Uhrenbranche haben ihre wirtschaftlichen Aktivitäten auch im schweren Fahrwasser von Energiekrise und Lieferkettenproblemen fortgesetzt und beachtliche Flexibilität bewiesen. Der Export der deutschen Uhrenindustrie steigerte sich mit ca. 1,691 Milliarden Euro um 9,31 Prozent gegenüber den Zahlen von 2021 (1,547 Milliarden Euro). Der Import von Uhren steigerte sich um 11,85 Prozent von 2,195 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 2,455 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die Einfuhr von Uhrwerken steigerte sich um 13,33 Prozent von 30 auf 34 Millionen Euro.

Betrachtet man die Exporte und Importe im Jahr 2022 quartalsweise, so zeigt sich, dass die Exporte bei den Uhren im vierten Quartal erstmals nicht mehr die Zahlen des Jahres 2021 übertreffen konnten und um ca. 5,2 Prozent gegenüber dem 4. Quartal des Vorjahres sanken. Bei den Importen von Uhrenprodukten nach Deutschland steigerte sich das Niveau auch im vierten Quartal um 2,9 Prozent auf rund 682,5 Millionen Euro.

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Exporte Uhren nach Quartal, Jahre 2019 bis 2022 (Quelle: Statistisches Bundesamt)
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Importe Uhren nach Quartal, Jahre 2019 bis 2022 (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Schmuckprodukte Import und Export

Die mit 22 Unternehmen konstant gebliebene Anzahl von Produzenten von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren mit mehr als 50 Beschäftigten verzeichneten 2022 mit ca. 565 Millionen Euro eine Umsatzsteigerung von 16,95 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (483 Millionen Euro). Die Beschäftigtenzahl innerhalb der 22 Unternehmen steigerte sich von 2.723 im Jahr 2021 auf 2.869 im Jahr 2022 um 5,36 Prozent.

Auch beim Schmuck bringt der Blick auf die Exporte und Importe in den einzelnen Quartalen ein positives Resultat. So stieg der Export von Schmuck auch im vierten Quartal um ca. 2,9 Prozent auf ca. 815,8 Millionen Euro gegenüber einem bereits sehr guten vierten Quartal im Jahr 2021. Und auch die Importe von Schmuckprodukten stiegen im durch das Weihnachtsgeschäft wichtigsten Quartal des Jahres um weitere 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 691,6 Millionen Euro.

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Exporte Schmuck nach Quartal, Jahre 2019 bis 2022 (Quelle: Statistisches Bundesamt)
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Importe Schmuck nach Quartal, Jahre 2019 bis 2022 (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Messegeschäft internationaler

Die beliebteste Messe der BVSU-Verbandsmitglieder ist laut Befragung die Vicenzaoro im Januar, gefolgt von der INHORGENTA Munich und der Septemberausgabe der Vicenzaoro. Dass die italienische Fachmesse hier das Rennen macht ist insbesondere auf die Tatsache zurückzuführen, dass es den Italienern bislang besser gelungen ist, die Messe nach dem Aus der Baselworld zu internationalisieren und Schwergewichte bei Ausstellern und Besuchern auf ihre Seite zu ziehen.

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2023 Ausblick

Die Angst um weitere Preissteigerungen bei den Energieträgern Gas und Öl ist alles andere als gebannt. Zudem können sich die bereits seit dem Jahr 2021 spürbaren Liefer- und Materialengpässe infolge des Krieges ausweiten. Hinzu kommt, dass vor allem der Fachkräftemangel auch 2023 die wirtschaftliche Entwicklung bremsen könnte. Darüber hinaus ist mit einer weiteren deutlichen Steigerung des allgemeinen Preisniveaus zu rechnen, was Auswirkungen auf den Konsum haben wird. Dennoch ist klar, dass in Industrie und Handel große Chancen vorhanden sind, die es zu identifizieren und nutzen gilt.

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