Baselworld verschoben – Kommentar

Zur Absage der Baselworld 2020 kommentiert Ulrich Voß, Chefredakteur Blickpunkt Juwelier.


Endlich kam die Absage der Baselworld und damit Klarheit. Spätestens nachdem heute Vormittag von offizieller Seite jede Großveranstaltung in der Schweiz bis vorerst Mitte März abgesagt wurde, war klar, dass sich die Weltmesse der Uhrenbranche nicht wird halten können. Die Welt der Luxusuhren trifft sich dieses Jahr also nicht in Basel. Aus medizinischer Sicht ist dies vielleicht ganz gut.

Für die Händler bedeutet die Verschiebung der Messe zunächst einmal mehr Aufwand. Es hatte sich bereits bei der Absage der Swatch Group für Baselworld 2019 gezeigt, dass es gleich mehrere Einzelevents für Händler gab, die meist vom Chef persönlich besucht werden mussten. Kaum auszumalen, wie der Terminkalender nun aussieht, wenn Rolex, Patek, Chopard & Co. einzeln einladen. Schwacher Trost: Zumindest wird der Händler nun herausfinden können, welcher Lieferant wirklich Lust auf eine gemeinsame Zusammenarbeit hat.

Das ohnehin schon problematische Projekt „Basel 2020+“ hat eine ungeahnte Wendung genommen. Zwar wurde die Messe nur verschoben und nicht aufgehoben. Doch scheint es unrealistisch, im Januar 2021 und später nochmals im März eine Baselworld stattfinden zu lassen. De facto ist es also doch eine Absage. Allerdings hat das Organisationsteam rund um Michel Loris-Melikoff nun mehr Zeit fürs neue Konzept.

Immerhin: Einen guten Termin hat sich die Messe gesichert. Die nächste Baselworld findet vom 28. Januar bis 2. Februar statt. Interessanterweise ist dies genau der ehemalige SIHH-Termin. Das Basel-Team hat zwar gezögert mit der Absage, aber gleich eine Zukunftsperspektive mitgeliefert. Aus Genf ist in dieser Sache nichts zu hören.

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