Feuertaufe für Watches & Wonders

Aus dem Genfer Uhrensalon wurde Watches & Wonders. Auf der digitalen Version im April haben sich neben den Richemont-Marken auch Rolex, Patek Phililppe & Co präsentiert.

Aus dem Genfer Uhrensalon wurde Watches & Wonders. Auf der digitalen Version im April haben sich neben den Richemont-Marken auch Rolex, Patek Phililppe & Co präsentiert.

Der Beginn einer Hybrid-Messe. Auch wenn dieses Frühjahr keine Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, ermöglichte die Watches & Wonders Geneva ein starkes digitales Lebenszeichen der Uhrenbranche.



1991 lud der damalige Cartier-Präsident  Alain-Dominique Perrin zum ersten Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) nach Genf, wo Cartier, Baume & Mercier, Piaget, & Co. ihre Neuheiten präsentierten. Als Grund für den Abschied von Basel nannte er die Notwendigkeit, exklusiven Luxusprodukten einen würdigen Rahmen zu bieten. In den Jahren darauf folgten die nunmehrigen Richemont-Marken Audemars Piguet, A. Lange, IWC, Jaeger LeCoultre, Montblanc & Co. und ab 2018 immer mehr Basel-Abtrünnige wie etwa Hermès.

2019 kam die Entscheidung der Fondation de la Haute Horlogerie ab 2020 auch in Genf unter dem internationalen Titel Watches & Wonders zu firmieren. 2021 fand die Messe digital statt. Und dies überaus gelungen. Schließlich bot allein die virtuelle Genfer Version von 7. bis 13. April fast 400 Neuerscheinungen, 500 Pressekonferenzen und 300 Präsentationen für Händler und Fachjournalisten. Wobei sich mancher Hersteller fragte, ob er für eine digitale Präsentation das Umfeld einer Messe benötige. Dennoch bot die Watches & Wonders 2021 allen Beteiligten ein Wiedersehen von Herstellern, Journalisten und Händlern – wenn auch nur digital, so war es doch die bestmögliche Lösung für eine Kommunikation und Präsentation in Corona-Zeiten

„Einer digitalen Messe wie der Watches & Wonders fehlen natürlich die Emotionen, das haptische Erleben und die vielen Gespräche, die man auf so einem Event führt“, bedauert auch Uhrenexperte Gisbert L. Brunner. Und sagt dennoch über die Zukunft: „Trotz jeder Menge namhafter Marken müssen freilich auch die Genfer Manager bei ihren Konzepten die Wünsche einer jüngeren Zielgruppe berücksichtigen. Eine virtuelle Begegnung mit Neuheiten kann den Erlebnischarakter verstärken, das haptische Erleben aber keinesfalls ersetzen.“ Ob es dazu herkömmliche Messen braucht, oder ob Roadshows oder Events bei Fachhändlern Alternativen sein können, wird sich zeigen. Geplant ist dass die Watches & Wonders 2022 Präsenzmesse stattfinden soll.

Geneva Watch Days

Die von Bulgari-CEO Jean-Christophe Babin und anderen Uhrenherstellern wie Breitling ins Leben gerufenen Geneva Watch Days finden dieses Jahr von 30. August bis 3. September statt. Neben den Initiatoren werden rund 20 Marken ihre Neuheiten in Hotels, Boutiquen oder der eigenen Manufaktur präsentieren. Im Mittelpunkt steht ein gemeinsamer Veranstaltungsbereich an der Rotonde du Mont-Blanc. Wer nicht nach Genf reisen kann oder möchte, kann sich digital auf den neusten Stand bringen. Phygital nennen die Veranstalter dieses Konzept. Zu den ausstellenden Marken gehören neben Bulgari und Breitling auch Ulysse Nardin, Girard-Perregaux, Gerald Genta, Urwerk, H. Moser & Cie, Arnold & Son, Doxa, Frederique Constant, Maurice Lacroix und Oris.

Fazit: Wie schaut also die Zukunft der Uhrenmessen aus? Longines-CEO Matthias Breschan sagte in einem Interview, dass die Swatch Group-Marken nicht zu globalen Messen wie HourUni-verse oder Watches & Wonders zurückkehren werde. „Wir brauchen neue Wege, um Neuheiten das ganze Jahr über und in verschiedenen Ländern zu präsentieren. Wir müssen flexibel sein.“ Was bedeutet das für die Branche und vor allem auch für die Fachhändler?

  • Geneva Watch Days
    30. Aug. bis 3. Sept. 2021.

    Watches and Wonders
    30. März bis 5. April 2022

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