Inflation: Aldi dreht die Preisspirale

Die Inflation kommt. „Blickpunkt Juwelier“ hatte in seiner Februar-Ausgabe (noch vor dem Ukraine-Krieg) auf zu erwartende Preisanstiege hingewiesen. Nun hat Aldi auf breiter Front verteuert.

Die Inflation kommt. „Blickpunkt Juwelier“ hatte in seiner Februar-Ausgabe (noch vor dem Ukraine-Krieg) auf zu erwartende Preisanstiege hingewiesen. Nun hat Aldi auf breiter Front verteuert.

Die allgemeine Verteuerung schreitet voran. Aldi hat nun im großen Stil seine Preise erhöht. Andere Lebensmittelhändler dürften folgen. Interessant: Zahlreiche Zulieferer hatten um Preiserhöhungen gebeten.


Die Inflation kommt. „Blickpunkt Juwelier“ hatte in Ausgabe 03/2022 – also noch vor der Ukraine-Krise – auf die wahrscheinlichen Preiserhöhungen hingewiesen und ausführlich Stimmen eingefangen.


Nun setzt der Discounter Aldi ein unüberhörbares Zeichen und erhöht seine Preise auf breiter Front. Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, sind rund 400 Artikel betroffen. In Bezug auf das schmale Sortiment von Aldi (bei Aldi Süd sind es rund 1.300 Artikel, bei Aldi Nord rund 1.400) ist diese Erhöhung massiv. Die Höhe der Preissprünge fällt unterschiedlich aus. Dem Bericht zufolge gehe es mal um zehn Cent, aber auch um einen Euro. Besonders auffällig seien die Preissprünge bei Kaffee.

Der Preis für Kaffee steigt bei Aldi besonders stark.
Der Preis für Kaffee steigt bei Aldi besonders stark.

Die Anlässe für die Preiserhöhung liegen auf der Hand: Die Auswirkungen von Corona und Ukraine hätten zu teureren Einkaufspreisen geführt. „Dort, wo sich die Kosten im Einkauf durch die derzeitige Marktsituation verändern, müssen auch wir die Verkaufspreise erhöhen“, sagte ein Unternehmenssprecher, der für Aldi Nord und Aldi Süd sprach. Die Margen würden sich durch diesen Schritt allerdings nicht verändern, fügte der Sprecher hinzu. Erfahrungsgemäß werden andere Händler den Preiserhöhungen folgen. Meist sind dies die direkten Mitbewerber, also die Lebensmitteldiscounter.

Der Einkauf bei Aldi wird teurer. Die Preise steigen zwischen zehn Cent pro Produkt bis zu einem Euro. Foto: Monticello/Shutterstoock.com
Der Einkauf bei Aldi wird teurer. Die Preise steigen zwischen zehn Cent pro Produkt bis zu einem Euro. Foto: Monticello/Shutterstoock.com

Interessant: Zahlreiche Branchen hatten den Lebensmittelhandel zuletzt aufgefordert, die Preise zu erhöhen, unter anderem wegen der hohen Energie- und Rohstoffkosten und gestiegener Logistikaufwendungen. Die kartoffelverarbeitende Industrie verlangte eine „Neukalkulation“ vom Handel. Neben „exorbitant hohen Energiepreisen“ treffe die Branche auch der Preisanstieg aufgrund der Engpässe wichtiger Agrarrohstoffe wie Sonnenblumen- und Rapsöl, so der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie.  Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hatte zuvor bereits gewarnt, dass die Ukrainekrise und der russische Ausfuhrstopp die Preise für Weizen, Roggen und Gerste nach oben treibe. Es sei absehbar, dass die Bäckereien die höheren Preise an die Kunden weitergeben müssten.

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