Nachruf: Jörn Kreke, ehemaliger Eigentümer von Christ, gestorben

Dr. Jörn Kreke

Dr. Jörn Kreke, Douglas- und Christ-Vater, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. © Handelsverband Kosmetik

Der ehemalige Besitzer von Christ, Jörn Kreke, ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Er war ein Visionär und wird für viele Branchen als Pionier und herausragender Unternehmer im Gedächtnis bleiben.



Nach dem Tod von Jörn Kreke, dem Gründer von Douglas und damit dem ehemaligen Besitzer von Christ, hinterlässt er ein bedeutendes Erbe in der Welt des Einzelhandels. Sein beruflicher Werdegang begann bereits 1963, als er die Position des Assistenten seines Vaters Herbert Eklöh in der Geschäftsleitung der Hussel Süßwarenfilialbetrieb AG übernahm. Im Laufe der Jahre stieg er auf und übernahm 1969 den Vorstandsvorsitz, den er erst im Jahr 2001 an seinen Sohn Henning Kreke übergab. Danach bekleidete er die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden. Ab 2014 war er schließlich Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates der Douglas Holding AG.


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Christ Filiale
Die Juwelierkette Christ stand lange unter dem Dach der Douglas Holding – und damit unter Jörn Kreke.

Christ wurde unter Jörn Kreke zu einem Big Player in der Uhren-Schmuck-Branche

Christ, als eine der bedeutenden Säulen seines unternehmerischen Schaffens, spielte eine zentrale Rolle in seinem Lebenswerk. Nach verschiedenen Inhaberwechseln wurde Christ 1995 von der Douglas Holding übernommen, wobei Kreke eine maßgebliche Rolle bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens spielte. Unter seiner Führung expandierte Christ kontinuierlich, eröffnete zahlreiche Filialen in verschiedenen deutschen Städten und etablierte sich als eine der führenden Juwelierketten des Landes.

Besonders bemerkenswert war Krekes Beitrag zur Entwicklung einer eigenständigen Markenstrategie, die die Gründung von Labels wie Jette nach sich zog und Christ zu einer starken Marke im Juweliersegment machte. Sein Engagement ging jedoch über den reinen Unternehmenserfolg hinaus. Im Oktober 2014 wurde Christ aus der Douglas Holding herausgelöst und an das Private-Equity-Unternehmen 3i verkauft. Dieser Schritt markierte eine neue Phase in der Geschichte von Christ und signalisierte eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens unter neuer Eigentümerschaft.

Unter der Führung Krekes wurde bei Christ beispielsweise der Grundstein für die Übernahme des Luxusjuweliers Rene Kern gelegt. Die Entscheidung, ausgewählte Topgeschäfte der Juwelierkette Christ in Metropolen unter dem Namen Rene Kern zu führen, markiert einen bedeutenden Schritt in der strategischen Ausrichtung des Luxussegments innerhalb der Douglas Holding.

Nachdem Kern sein Geschäft 1979 aus gesundheitlichen Gründen veräußerte, gelangte es auf Umwegen im Jahr 1994 unter Jörn Kreke in den Besitz der Douglas Holding. Die nun erfolgte Integration ausgewählter Topgeschäfte von Christ unter dem Namen Rene Kern zielt darauf ab, den Luxusbereich optimal zu positionieren und das Erbe und die Exklusivität der Marke Kern weiterzuführen.

Mit Topmarken wie Rolex oder Patek Philippe und Standorte in Frankfurt, Düsseldorf, Wiesbaden, Bremen, Hamburg oder auch Berlin zählt Rene Kern zu den Luxusjuwelieren. 2007 wurden vier Rene Kern Filialen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg) an die Bucherer Deutschland GmbH verkauft.

Bucherer Königsallee Düsseldorf ehemals Rene kern
Bucherer auf der Düsseldorfer Königsallee - hier war ehemals eine Rene Kern Filiale zu finden, bevor Bucherer 2007 Teile der Kette übernahm. © Screenshot Bucherer

Nachruf quer durch die Branchen

Die Bedeutung Krekes in vielen Branchen wird einmal mehr an den zahlreichen Traueranzeigen deutlich.

So schreibt beispielsweise Elmar Keldenich, Geschäftsführer des Bundesverbandes Parfümerien im Handelsverband Kosmetik: „Wir verneigen uns vor dem Lebenswerk unseres langjährigen Vorstandsmitglieds und Douglas Gründers Dr. Jörn Kreke und sprechen seiner Familie unser tiefes Mitgefühl aus. Sein Vermächtnis in der Parfümerie- und Kosmetikbranche und im Facheinzelhandel wird uns immer in Erinnerung bleiben.”

Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeitende der Douglas Group sprechen in der Traueranzeige von einer „der prägendsten Figuren im europäischen Einzelhandel”.

Bei Thalia schreibt man: „Wir verlieren mit ihm einen herausragenden Unternehmer und einen großartigen Mitstreiter. Seiner Initiative und seinem Weitblick ist es zu verdanken, dass sich Thalia unter dem Douglas-Dach zum marktführenden Buchhändler im deutschsprachigen Raum entwickeln konnte.”

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