Secondhand wird für Luxusmarken interessant

Mit Wiederverkaufsplattformen wie Vestiaire Collective bekommt der Fachhandel neue Konkurrenz.

Bekannte Marken aus der Luxusbranche entdecken zunehmend Secondhand-Plattformen für sich.



Luxusmarken stehen bei den Konsumenten nach wie vor hoch im Kurs. Allerdings greifen diese zunehmend zu Secondhand-Produkten, die auf Resale-Plattformen angeboten werden. Dabei geht es nicht nur darum, ressourcenschonend einzukaufen. Auch wirtschaftliche Aspekte spielen hier eine wesentliche Rolle.  Längst geht es nicht nur um die Luis Vuitton-Tasche oder um Mode von Calvin Klein. Uhren und Schmuck werden auf diesen Plattformen ebenso angeboten – damit hat der Uhren- und Schmuckfachhandel neben den reinen CPO-Uhrenplattformen wie Chronext und Chrono24 weitere Konkurrenz. Gebrauchtes liegt im Trend

Und diese Konkurrenz hat es in sich: Laut dem Beratungsunternehmen Bain ist der Zweitmarkt für Luxusprodukte im vergangenen Jahr auf 33 Milliarden Euro gewachsen. Seit 2017 entspricht dies einem Plus von 65 Prozent. Damit ist der Handel mit gebrauchten Luxusgütern deutlich stärker gewachsen als das Neugeschäft. Dieses wuchs in diesem Zeitraum um lediglich zwölf Prozent.

Gebrauchtes als Geschäftsbereich

Daher springen immer mehr Luxusgüter-Konzerne auf diesen Trend auf: Kering beteiligte sich Anfang 2021 mit fünf Prozent an Vestiaire Collective. Bereits zuvor hatte die Kering-Marke Alexander McQueen die Zusammenarbeit mit der Plattform angekündigt. Auch Gucci ging unter Kering bereits vor zwei Jahren eine Partnerschaft mit der US-amerikanischen Wiederverkaufsplattform The RealReal ein.

Diesen Trend frühzeitig erkannt hat LVMH. Der Luxusgüter-Konzern, zu dem Marken wie Dior, Tiffany, TAG Heuer oder Hublot gehören, erwarb bereits 2018 eine Minderheitsbeteiligung an Stadium Goods, einer Wiederverkaufsplattform für Sneakers und Streetwear. Aber auch Prada denkt öffentlich daran, sich am boomenden Secondhand-Sektor zu beteiligen. Für die Luxus-Marken ist dieses Geschäftsfeld nicht nur wirtschaftlich interessant. Es lässt sich als nachhaltiges Geschäft auch sehr gut für das Marketing verwenden.

Dass der Handel mit gebrauchten Produkten aber auch lukrativ sein kann, beweist Breitling mit #BreitlingSelect: Über das Vertriebskonzept eines Abonnements erwirbt der Konsument das Recht, drei Breitling-Modelle innerhalb eines Jahres zu testen. Anschließend kann eine gebrauchte aber komplett aufgearbeitete Breitling günstiger erwerben. Der Kunde erhält ab der ersten Zahlung eine Breitling – und hat nach zwölf Monaten den Großteil der Breitling nach Wahl bereits bezahlt.

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