Den Modernisierungsschub verdankt TAG Heuer dem 26-jährigen Frederic Arnault, dem Sohn des LVMH-Großaktionärs und CEO Bernard Arnault. Die wichtigsten Fakten zum Konzern im Überblick. 

Im Vorjahr setzte LVMH 44,65 Milliarden Euro um. Der Nettogewinn betrug 4,7 Milliarden Euro. Damit hat LVMH die Corona-Pandemie kräftig zu spüren bekommen. Schließlich entspricht dies einem Umsatzrückgang um knapp 17 Prozent, während das Ergebnis sogar um 34,4 Prozent eingebrochen ist.

Der Luxusgüterkonzern entstand 1987 durch den Zusammenschluss von Louis Vuitton und Moet Hennessy, da deren Vorstände eine feindliche Übernahme befürchteten. Louis Vuitton-Vorstand Henry Racamier holte Bernard Arnault zu LVMH, um seine Position innerhalb des Konzerns zu stärken. Arnault, der sein Vermögen vor allem mit der Errichtung von Ferienimmobilien gemacht hat, übernahm jedoch gemeinsam mit der Investmentbank Lazard und dem Spirituosenkonzern Guiness 45 Prozent der LVMH-Anteile. Anschließend baute Arnault seine Position auf 46 Prozent der Anteile und die Stimmenmehrheit bei dem Luxusgüterkonzern aus.

Allerdings hatte LVMH seit Mitte der 1980-er Jahre ein Imageproblem: Das Louis Vuitton-Monogramm war auf zahlreichen Produkten zu finden – dementsprechend war es um den Ruf der Marke als Statussymbol bestellt. Allerdings gelang es Arnault, entsprechend gegenzusteuern. Hinzu kam, dass sich die asiatischen Märkte Ende der 1990-er Jahre wirtschaftlich erholten und es somit eine neue Käuferschicht für die Luxusgüter von LVMH gab. Arnault hatte dadurch wieder die Möglichkeit, neue Marken wie Kenzo oder Rimowa zu übernehmen.

Rund 47 Prozent erlöst der Konzern mit Mode und Lederartikel (Louis Vuitton, Dior, Givenchy, Kenzo, Fendi), knapp elf Prozent entfallen auf Wein, Champagner und Spirituosen (Moet & Chandon, Dom Perignon, Veuve Cliquot, Hennessy, Glenmorangie). In etwa ein Zehntel des Umsatzes erzielt der Konzern mit Parfüms und Kosmetik (Bulgari Parfums, Guerlain, Kenzo Parfums,…). Der Geschäftsbereich Uhren und Juwelen kommt auf einen Umsatzanteil von 7,4 Prozent. Er umfasst Marken wie Dior Watches, TAG Heuer, Zenith, Bulgari und Tiffany. Den restlichen Umsatz erzielt LVMH mit dem selektiven Vertrieb über die Ketten Sephora, DFS, Miami Cruiseline und die Kaufhäuser Le Bon March und La Samaritaine.