(Teil 2) Die neue Strategie von TAG Heuer

Neue Strategie von TAG Heuer: Schon bevor die Kunden den Monobrandstore betreten, hat sie der Uhrenfachhändler verloren.

Neue Strategie von TAG Heuer: Schon bevor die Kunden den Monobrandstore betreten, hat sie der Uhrenfachhändler verloren.

Neue Wege in neue Richtungen. Unter der jungen Führung von Frederic Arnault geht TAG Heuer neue Wege. Nicht nur bei den Produkten, sondern auch beim Vertrieb. Hier der zweite Teil der Erfolgsstory.



Neue Vertriebsschiene

TAG Heuer wird also künftig verstärkt Online sowie in den eigenen Stores vertrieben. Indem der Hersteller selber kräftig beim Vertrieb mitmischt, steigt nicht nur seine Gewinnmarge. Das Unternehmen hat dadurch mehr Spielraum bei der Preisgestaltung. Denn Preisdumping würde mittelfristig der Marke schwer schaden. Kann über die eigenen Stores und Plattformen hingegen ein höherer Durchschnittspreis erzielt werden, steigt das Image.

Aber selbst Marktportale wie Chronext sind selbst für renommierte Marken mittlerweile kein Tabu mehr. LVMH-Manager Jean-Claude Biver kann sich seit längerem eine Zusammenarbeit mit oder eine finanzielle Beteiligung an E-Commerce Unternehmen wie Chronext vorstellen – vor allem, wenn die eigenen Marken nicht unter ihrem Wert angeboten werden.

Mittelfristig wird kaum ein Unternehmen auf diese Vertriebsschiene verzichten können. Denn in wenigen Jahren werden rund 30 Prozent der Uhren Online verkauft, prognostiziert Biver. Aber auch Messen und Präsentationen werden künftig häufiger digital statt-
finden.  Und die Hersteller werden sich genau überlegen, welche Produkte sie künftig über welche Vertriebsschiene anbieten werden, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.

Die Tabus fallen. E-Commerce ist die Vertriebsschiene der Zukunft.
Die Tabus fallen. E-Commerce ist die Vertriebsschiene der Zukunft.

Die Uhrenbranche wird ihre Produkte gleichermaßen über eigene Boutiquen vertreiben, wie über Online-Plattformen. Aber auch auf den stationären Fachhandel wird die Uhrenindustrie künftig nicht verzichten können.

Über Monobrandstores werden den Kunden neben den Klassikern wohl Sondermodelle oder Neuheiten schmackhaft gemacht, während Online eventuell günstigere Modelle oder Sonderangebote offeriert werden. Der Fachhandel könnte dann einen selektiven Querschnitt des Angebots zugeteilt bekommen. Und der Fachhandel wird sich überlegen müssen, inwieweit er bereit ist, die ihm zugedachte Rolle zu übernehmen.

Mehr zum thema

Teilen
Keine Kommentare

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar

Verwandte Themen

Ähnliche Themen