Partnerschaft ade? Mit eigenen Geschäften und Online-Stores machen Uhrenmarken dem Fachhandel Konkurrenz. Jetzt hat noch die Watches of Switzerland Group (UK/USA) ihre Europa-Expansion angekündigt. Die möglichen Folgen für den Fachhandel.

Im  letzten Monat ging es wieder Schlag auf Schlag: TAG Heuer eröffnete seinen Monobrand-Store in Wien, PANERAI seinen Flaggship-Store in Zürich und die Watches of Switzerland Group (WoS) ging mit OMEGA- und Breitling-Boutiquen in Kopenhagen an den Start. In Deutschland gibt es aktuell bereits 88 dieser sogenannten Monobrand-Stores von Uhrenmarken (89, wenn man den „Duo“-Brand-Store von Rolex und Patek Philippe in München mitzählt). Dies ergibt eine exklusive Auswertung der Händlerdatenbank der Unternehmensberatung Responsio für Blickpunkt Juwelier. Dort sind mehr als 3.000 Handelsunternehmen und rund 600 Uhrenmarken erfasst.

Insbesondere die Pläne der WoS-Group könnten mittelfristig zu einer deutlichen steigenden Anzahl von Monobrand-Stores führen und weitreichende Folgen für den deutschen Uhrenfachhandel haben: Sollte der neue Player sich Deutschland vornehmen, könnte es spannend – und unangenehm – für den deutschen Uhrenfachhandel werden. Denn die WoS Group hat alle Uhrenmarken von Richement, LVMH und der Swatch Group im Sortiment – dazu Rolex, Patek Philippe, Audemars Piguet, Breitling und Tudor.

Wenn Marken dem Handel unfair Konkurrenz machen

Derzeit bereiten dem Fachhandel in Deutschland die Monobrand-Stores großer Uhrenmarken noch weniger Sorgen als deren Online-Shops. Sie werden vor allem dann zum Problem, wenn der Wettbewerb – was immer häufiger geschieht – unfair ausgetragen wird. Wenn der Fachhändler beispielweise für ein Modell eine Lieferzeit von drei Monaten hat – es im Onlineshop der Marke aber sofort verfügbar ist.

Mehr über solche Praktiken von Uhrenmarken, die Pläne der WoS-Group und neue Monobrand-Stores lesen Sie in der neuen Ausgabe von Blickpunkt Juwelier (Seite 10).