XY-Preis 2022: Zivilcourage bei Juwelenraub

Jährlich werden Menschen für zivilcouragiertes Handeln mit dem XY-Preis geehrt. © ZDF/ Csallner


Timo Plaß und Mohammad Rezai bewiesen bei einem Juwelenraub Mut. Nun wurden sie für den XY-Preis 2022 nominiert.



Der 2017 verstorbene, langjährige Moderator Eduard Zimmermann rief den XY-Preis 2002 ins Leben.© dpa

Aktenzeichen XY…ungelöst. Die Serie im ZDF, heute moderiert von Rudi Cerne, ist wohl bereits Kult, nicht nur unter Hobby-Kriminalisten. Seit 1967 flimmert das Reality-Format alter Schule über die Bildschirme im deutschsprachigen Raum. Damals moderierte und produzierte noch Eduard Zimmermann, ausgestattet mit ernstem Blick und seriöser Hornbrille. Reality-Formate nach heutiger Fasson waren damals noch nicht erfunden. Umso spannender daher das Format Aktenzeichen XY…ungelöst. Denn, es handelte sich nicht um Fiktion, sondern um das richtige Leben mit echten Fällen von Raub bis hin zu Mord. Und das Beste daran, abgesehen vom Hang zu Voyeurismus – die Zuschauer waren aufgerufen, die Täter zu fangen. Um „sachdienliche Hinweise“ wurde gebeten.

Damit die so ernannten „Hilfssheriffs“ auch entsprechend gewürdigt werden, wurde 2002 von Eduard Zimmermann und seinem Team der deutschen Kriminalfachredaktion der XY-Preis für Zivilcourage ins Leben gerufen. Dieser steht unter der Schirmherrschaft der Bundesinnenministerin und „ehrt Personen mit Zivilcourage, die sich auf beispielhafte und kluge Weise im Kampf gegen Kriminalität für ihre Mitmenschen eingesetzt haben: Menschen, die hinschauen, eingreifen und Mut beweisen“.

Die Juwelendiebe konnten dingfest gemacht, die Beute zurückgegeben werden.© shutterstock

Juwelenraub: XY-Preis für mutige Verfolger

Zivilcourage bewiesen haben Timo Plaß und Mohammad Rezai. Die beiden verfolgten nach einem Juwelenraub die Täter auf ihrer Flucht durch die Stadt – bis es schließlich zum Showdown kommt. Für diese Aktion sind die beiden nun für den XY-Preis 2022 nominiert.

Timo Plaß beobachtete zwei Männer, wie sie gewaltsam in das Juweliergeschäft, das gegenüber seines Arbeitsplatzes in Ahaus lag, eindrangen. Er verständigte sofort den Notruf und hielt die Polizei telefonisch auf dem Laufenden. Mohammad Rezai, der zufällig vorbeikam und die Räuber im Verkaufsraum sah, griff beherzt ein. Er hielt gemeinsam mit einem andren Passanten die Tür zu. Der Juwelier und seine Angestellte konnten sich in der Zwischenzeit in einen Nebenraum in Sicherheit bringen. Nachdem die Täter mit dem Hammer auf die Eingangstür schlugen, ließ Rezai die Tür los. Die Täter flüchteten und Plaß und Rezai übernahmen die Verfolgung. Ein Täter gab sogar einen Schuss ab, schließlich konnte Rezai einen der Täter überwältigen. Der zweite Täter wurde von der Polizei festgenommen. Die gesamte gestohlene Ware, Schmuck im Wert von 1.000 Euro, die in einem Mülleimer gefunden wurde, konnte dem Juwelier zur Gänze zurückgegeben werden. Für dieses beherzte Eingreifen winkt nun der begehrte Preis.

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