Van den Bossche wird Galeria-Chef

Galeria Kaufhof

Neue Wege zum Shopping, werden bald unter neuer Führung gesucht. Die Münchner Filiale im Bild soll im Juni schließen. ©Blickpunkt Juwelier

Beruhigungstropfen für die Gläubigerversammlung am Montag? Galeria Karstadt Kaufhof tausche die Führungsspitze aus: Miguel Müllenbach geht nach Österreich, der ehemalige Kaufhof-Chef Olivier Van den Bossche übernimmt. – allerdings erst nach Ende des Schutzschirmverfahrens im Mai.


Die letzte große deutsche Warenhauskette Galeria kündigt kurz vor der Gläubigerversammlung einen Wechsel in der Führungsetage an. Der bisherige Chef Miguel Müllenbach wechselt nach Abschluss des Schutzschirmverfahrens in die Geschäftsführung der Galeria-Muttergesellschaft Signa Retail sowie in den Aufsichtsrat von Galeria Karstadt Kaufhof, teilte das Unternehmen mit. Nachfolger werde der ehemalige Kaufhof-Chef Olivier Van den Bossche, der aktuell Vertriebschef der Galeria ist.

Der künftige Chef, Olivier Van den Bossche (früher Metro und Kaufhof), ist bereits seit Juni 2022 wieder bei Galeria als Chief Sales Officer (COO). ©Metro
Der künftige Chef, Olivier Van den Bossche (früher Metro und Kaufhof), ist bereits seit Juni 2022 wieder bei Galeria an Bord. ©Metro

Spannende Gläubiger-Versammlung am Montag

 

Der angekündigte Wechsel an der Spitze soll wohl zumindest für etwas Ruhe bei der Gläubiger-Versammlung am 27. März sorgen. Angesichts der stetigen Hiobsbotschaften einen neuen Kopf zu präsentieren, ist nichts in Unternehmen nichts Ungewöhnliches. Trotzdem dürfte es am Montag spannend werden: Das aktuelle Angebot für die Gläubiger-Versammlung lautet: „Friss oder Stirb”. Im Klartext: Maximal 3,5 Prozent der Schulden erhalten – oder bei einer Komplett-Insolvenz noch mehr riskieren. Schmuck- und Uhrenmarken sind davon allerdings nicht in großem Rahmen betroffen – sie hatten sich seit der ersten Insolvenz weitgehend abgesichert.

 

Mit den Filialen stehen auch deren große Schmuck- und Uhrenabteilungen vor dem Aus. © Blickpunkt Juwelier
Mit den Filialen stehen auch deren große Schmuck- und Uhrenabteilungen vor dem Aus. © Blickpunkt Juwelier

Schmuck- und Uhren-Marken weniger betroffen als in der ersten Insolvenz

 

Der Grund: Galeria Karstadt Kaufhof konnte und wollte seit 2020 für Ware nicht mehr vorab zahlen. Deshalb wurden Konsignations- und Kommissionsgeschäfte die Regel. Ein großer Teil des Risikos, in die Insolvenzmasse zu rutschen, sich also in der Schlange der Gläubiger hinten anstellen zu müssen und dann nur ein paar Prozent der Schulden zu bekommen, ist damit schon getilgt. Denn die Zulieferer blieben bus zum Verkauf im Geschäft Eigentümer der Ware. Für die meisten Schmucklieferanten geht es „nur” noch um Zahlungsausfälle für den Zeitraum zwaischen dem Verkauf und der Zahlung an sie. Und der soll, dem Vernehmen nach seit der erste Insolvenz deutlich reduziert worden sein.

MEHR zum Thema Galeria-Schließungen und die Folgen für die Schmuck- und Uhrenbranche, lesen Sie hier:

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